Reely Doppelrotor Pro / Walkera 53#1 mit massiven Störungen

[sportflieger]

Hallo zusammen,

ich bin neu hier, habe aber schon ein bisschen im Forum gestöbert. Leider habe ich dabei noch keine konkrete Antwort auf meine Frage gefunden.

Ich fliege seit einiger Zeit zwei Walkera 5#8 ohne irgendwelche Auffälligkeiten. Mit einem Walkera 4#1 versuche ich gerade die ersten Schritte, bisher ohne erkennbare Probleme.

Für den Einsatz Outdoor habe ich mir vor kurzem einen Reely Doppelrotor Pro (wohl baugleich mit Walkera 53#1, Big Lama) zugelegt. Bei dem ersten Testflug auf einer großen Wiese hat der Heli plötzlich aus dem Schwebeflug heraus nicht mehr auf die Fernsteuerung reagiert, hat auf beide Motoren Vollgas gegeben und in einer Höhe von etwa 8 Metern die Motoren ausgeschaltet. Das Resultat war ein Crash im Busch.

Nach einem Anruf bei Conrad haben diese den Heli anstandslos getauscht. Allerdings hat der Tausch-Heli exakt die gleichen Probleme.

An der Reichweite kann es kaum liegen. Ein Reichweitentest war ok, die Entfernung betrug auch nur wenige Meter. Störstrahlung von außen kann auch ausgeschlossen werden, da ich jeweils davor problemlos mit den 5#8er geflogen bin.

Jetzt habe ich in einem Thread gelesen, dass es möglicherweise Probleme bei der 4in1 für den 53#1 ab Ende letzten Jahres geben soll. Könnt ihr das bestätigen?

In einem anderen Thread habe ich gelesen, dass die Qualität der 4in1 von Walkera qualitativ ziemlich mies sein soll. Dort wurde empfohlen eine 4in1 von E-Sky zu verwenden. Allerdings wurde die Frage, ob die 4in1 von E-Sky mit den deutlich größeren Motoren des Big Lama zurecht kommt (370er statt 180er), nicht wirklich beantwortet. In dem Thread wurde berichtet, dass lediglich die Dioden von den Motoren entfernt werden müssen.

Reicht das wirklich aus? Oder schmort die 4in1 von E-Sky durch die höhere Belastung früher oder später doch durch (womöglich wieder mit unkontrollierbaren Aussetzern).

Wäre super, wenn ihr mir da Tipps geben könntet.

LG Detlef

[little Lion]

Die Flugzeiten mit ungefähr gleichen Akkus sind ähnlich - daraus ergibt sich ein fast identischer Leistungsbedarf. Ja, die "kleinen" 4in1 Einheiten packen das bequem. Wobei ich zur qualitativ deutlich besseren JP / Twister Einheit raten würde.

[little Lion]

Möchte mal kurz von ein paar Umbau-Erfahrungen bei der Big Lama Alu berichten.

Bisher fliegen einige dieser Modelle mit 4in1 Einheiten vom Blade CX² (nobel auf 2,4 Ghz) und 35 Mhz von E-sky. Einziges Problem könnte das etwas sehr direkte Steuerverhalten sein, ein Sender mit Ausschlagbegrenzung ist da eine gute Sache. Indoor reichen tatsächlich 40 - 50 % Ausschlag auf der Taumelscheibe, outdoor kommt man mit 60 % locker zurecht, auch bei leichtem Wind. Die Flugzeiten liegen bei 12 - 14 Minuten bis zur Warnung des Lipo-Savers, den man einbauen sollte. Die Leistung läßt mit dem originalen Akku vorher schon spürbar nach, der Akku hat einen "weichen" Spannungsverlauf und fällt zum Ende langsam ab. Er wird dabei nur handwarm, die Motoren gut handwarm. Mechanisch ist die Big Lama sehr zuverlässig und präzise!

Nach etlichen Akkuladungen gibt es mit den 4in1 Einheiten keine Probleme, auch die Temperaturdrift ist recht gering und das Heck ziemlich ruhig. Der bessere Gleichlauf der größeren Motoren macht sich hier bemerkbar, die 180er Motoren der 34 cm Koaxe laufen eher unrund, die 370er der Big Lama schnurren gleichmäßig vor sich hin. Die 4in1 Einheiten werden weniger warm als in den kleineren Koaxen, was auch an den geringeren Motortemperaturen liegt. Die 180er heizen die 4in1 doch durch die Nähe gewaltig auf, bei der Big Lama bleiben die Einheiten trotz etwas höherer Belastung kühler.

Der Akku der Big Lama ist erstaunlich gut, bei Messungen mit 1 A Entladestrom auf 3,1 Volt Zellenspannung kamen fast genau 1200 mAh aus dem Akku - beeindruckend! Da ist man doch deutlich schlechteres gewöhnt

Was dem Flugverhalten zugute kommt, ist eine Umrüstung der Stecker. BEC-Stecker weg, Goldkontakte ran und man hat keine Probleme mit Spannungsschwankungen durch den ungleichmäßigen Übergangswiderstand.

Die kleine Mühe des Umbaus lohnt sich auf jeden Fall, da die Big Lama dann erstaunlich ruhig fliegt und sich sehr präzise steuern läßt. Man kann mit etwas Übung mühelos auf einer CD-Hülle landen. Tuning braucht die Kiste überhaupt keins, die Alu-Teile funktionieren langfristig präzise und die Rotorblätter sind auch sehr gut. Das bedeutet, daß man langfristig viel Freude an diesem schönen Heli haben kann. Einzig die Motoren können ab und zu ein kleines Tröpfchen Öl gut vertragen, das ist gut für die Gleitlager und sie danken es mit Laufruhe und sehr langer Lebensdauer.