Motor- Reverse

[FloS.]

Ich weiß nicht wie es euch dabei geht oder ob ihr schon einmal Erfahrungen damit sammeln konntet. Die Rede ist vom sog. Motor Reverse (Motor befindet sich nicht oberhalb, sondern unterhalb des Auslegers) , wie man es hin und wieder bei einigen Modellen sehen kann. Nun habe ich mich gefragt, welche Vor- bzw. Nachteile könnte diese Ausrichtung haben.
Dazu habe ich mir mal den Spaß gemacht es zumindest theoretisch und rechnerisch an meinem eigenen Hex zu testen.
(Basis der Berechnungen: 12X6" - 30,8 cm Props, 580 KV, Motordurchmesser 3.5 cm,Auslegerquerschnitt 1.4 cm, sichtbarer Teil der Motormontage platte 2.5 X 3.5 cm, 77 cm Durchmesser)
Ich war wirklich überrascht, wie viel Kraft bei oben ausgerichteten Motoren verloren gehen muss, da der Propeller ständig gegen den darunter liegenenden Motor, Montageplatte und Ausleger arbeitet. Nun wolle ich wissen wie viel Propellerfläche wirklich effektiv für Auftrieb sorgt. Dazu folgende Berechnung der aktiv wirkenden Fläche bei obiger Ausrichtung:

30,8^2 X Pi/4= 745.06 qcm
745.06-(3.5^2 X Pi/4)= 735.43 qcm
735.43-(3.5 X 2.5)= 726.68 qcm
726.68-(11.3 X 1.4)= 710.86 qcm
710.86 X 6= 4265.21 qcm gesamt.

zieht man nun von der ursprünglichen gesamten Kreisfläche eines Propellers den Montagekreis ab (in meinem Fall 1.8 cm Durchmesser= 2,54 qcm Fläche) und subtrahiert dann Letzt endlich die daraus resultierende Fläche X 6 mit der oben errechneten aktiv wirkenden Fläche, wird der Unterschied schon sehr deutlich:

745.06-(1.8^2 X Pi/4)= 742.51 qcm
742.51 X 6= 4455.09 qcm
4455.09 - 4265.21= 189.87 qcm Gesamtdifferenz!

Also sind ca. 190 qcm für die Katze. Wenn ich jetzt keinen Knoten im Kopf habe und den Motor einfach um 180°drehe, müsste ja theoretisch nur die Drehrichtung umgekehrt werden. Im Prinzip wird der Propeller, von der Ausrichtung her gesehen, genauso montiert wie oben ausgerichtet.

Jetzt stellt sich mir die Frage- merkt man diese 8,4% mehr Leistung überhaupt? Hat jemand von euch schon einmal Erfahrungen damit sammeln können? Grüße

[Husi]

Moin Flo,

merkt man diese 8,4% mehr Leistung überhaupt?

Kann es sein, das es noch mehr als nur schwarz und weiß gibt? Die Flächen sind ja nicht weg, da ist blos etwas "im Weg". Strömende Medien (hier Luft) sind durchaus in der Lage, den von dir weggerechneten Bereich zu nutzen. Eben ein wenig später, hinter dem Störenfried. Die Hindernisse werden in direkter Umgebung "blos" etwas schneller und meißt nicht laminar umströmt, aber dahinter breitet sich die Strömung durchaus wieder aus. Natürlich hat sie auf dem Weg dorthin (und dabei gebe ich dir Recht) mehr Energie gebraucht, als wenn der Propeller in der Druckanordnung arbeiten würde. Spannend wird es, wenn man die Verlust-Energiemengen vergleicht, Zugpropeller <-> Druckpopeller.
Dazu reicht aber die von dir gezeigte Rechnung, meiner Meinung nach, nicht aus.

Ich werfe einfach mal ein paar Stichworte in den "Ring".
Propellerwirkungsgrad -> Zugpropeller bekommt "saubere" = unverwirbelte Luft / Druckpropeller nicht, somit arbeitet der Druckpuckpropeller nicht so effektiv wie sein Kollege.
2/3 - 1/3 Regel. Diese so nicht allgemeine aber ungemein anschauliche Regel sagt aus, das ein Profil sein Auftrieb über 2/3 Unterdruck (Sog auf der Oberseite) und 1/3 Überdruck (Druck auf der Profilunterseite) erzeugt. Wäre es da nicht besser, einen Zugpropeller zu haben?

Ich wäre aber an einer Gegenüberstellung von Meßdaten Motor und Prop oben bzw. beides unterhalb des Auslegers interessiert. Natürlich müßten beide Meßreihen mit exakt dem selben Modell, Akku, Wetter (Temp + Luftdruck) etc. gemacht werden.

Viele Grüße
Mirko

[FloS.]

ok, super Argument. Habe ich alles nicht in Betracht gezogen, da ich bisher nicht so tief in der Materie war. Hat mich einfach mal interessiert ob es mit dieser einfachen Rechnung getan ist oder nicht, aber ich lasse mich immer gerne eines besseren belehren
Vielen Dank dafür!
Sofern ich mal solch einen Test mache, lasse ich dir die Daten zukommen.

Grüße