#1 Spirit L16 -> S-58, Planung und Mechanik
Verfasst: 01.11.2012 22:47:17
Hallo,
die ersten Überlegungen zu meinem Projekt, dass ich euch vorstellen möchte, gehen bis in das Jahr 2009 zurück. Damals hatte ich ausschließlich Trainerhelis und erste zaghafte Scale-Erfahrung gemacht mit dem Aufbau einer Bell UH-1D aus einem Causemann-Rumpf und einer SJM-Sparrow-Mechanik. Nun sind diese PET-Rümpfe aus Tiefziehfolie nicht unbedingt das, was zu Begeisterungsstürmen führt. Daher war es eigentlich klar, dass der nächste Rumpf ein GFK-Rumpf sein muss. Es wäre sicher einfach gewesen, einen Rumpf und die dazu passende Mechanik zu kaufen, beides zusammenzubauen und entsprechend auszustatten. Das kann ja auch schon ein ordentliches Geschäft werden.
Ich glaube, es war auf der Faszination Modellbau in Sinsheim 2009, als ich das erste Mal mit dem Objekt meines Verlangens konfrontiert wurde. Auf der Messe präsentierte u.a. Heli-Günter eine Sikorsky S-58 für eine Piccolo-Mechanik. Die war mir aber ehrlich gesagt zu klein. S-58 war schon mal gut, aber bitte größer. Es gab wohl damals schon S-58-Rümpfe, aber nur für Vario-Mechaniken mit 1,8m Rotordurchmesser. Aber das war wiederum zu groß.
Die nächste Überlegung galt der Mechanik. Da war doch noch eine Spirit-L16-Mechanik vorhanden?
Zu beiden Hubis habe ich eine "historische Beziehung". Die S-58 habe ich als Knirps öfters im Einsatz bei Manövern in meinem Heimatort bewundern dürfen. Mit dem L16 habe ich eigentlich erst das Helifliegen gelernt, da er so schön groß und träge ist. Glücklicherweise lassen sich S-58 und L16 hervorragend miteinander verbinden, da die L16-Mechanik wie gemacht ist für den nicht ganz ungewöhnlichen Rumpf der S-58. Mit normalen heutigen Mechanikbauarten wie Rex und Co. ist man da ziemlich aufgeschmissen. Die Mechaniken sind meist zu hoch, haben zu große Hauptzahnräder und der Heckabtrieb bzw. die Lage des Heckrohres passt nicht. Die S-58 bedingt aber eine schmale Mechanik und einen tiefliegenden Heckabtrieb. Beides ist bei der L16-Mechanik gewährleistet.
Erste Fotomontagen bestätigten dann auch, dass eine L16-Mechanik gut zu einer S-58 passen müsste. Damit war klar – es wird eine S-58 und die bekommt eine L16-Mechanik. Aber wenn, dann bitte realitätsnah. Da die S-58 ein Linksdreher mit 4-Blatt-Hauptrotor ist und ein hochgelegtes Heck mit ebenfalls 4-fach-Rotor hat, war das natürlich die Vorgabe für die Mechanik. Es galt somit, die L16-Mechanik auf Linksdreher umzubauen, einen 4-fach-Hauptrotorkopf, ein Umlenkgetriebe und ein 4-fach-Heckrotor zu entwickeln.
Doch vorher musste Material und alles an Infos gesammelt werden, was man so bekommen konnte. Die einzige in Europa noch flugfähige S-58 steht bei der Firma Meravo in Oedheim. Früher noch in Meravo-Originalfarbe wurde diese Maschine im Zuge der Verfilmung „Die Sturmflut“ in BW-Oliv umlackiert und mit Heeres-Schriftzug versehen. Bei dieser S-58 handelt es sich um die S-58C in „Diplomatenausführung“ mit zusätzlichen Fenstern und zwei Einstiegstüren anstatt der großen Schiebetür. Weitere Maschinen stehen in diversen Museen. Eine Heeresausführung findet sich im Hubschraubermuseum in Bückeburg, eine andere S-58 hängt im Technikmuseum in Sinsheim an der Decke und eine S-58 als SAR-Ausführung steht in der Flugwerft des Deutschen Museums in Schleissheim. Die Maschinen in Bückeburg und Schleissheim mussten als Fotomodell herhalten. So bekam ich viele Detailfotos, die den Nachbau erst möglich machten. Im Internet fand ich dann noch einen originalen Bauplan (Inboard-Profile) und auch einen Spantenriss.
Um meinen nun folgenden Bericht nicht zu überfrachten, habe ich mich entschlossen, drei Beiträge zu erstellen.
Beitrag 1 - Planung und Mechanik
Beitrag 2 - Urmodell und Formenbau
Beitrag 3 - Hochzeit von Mechanik und Rumpf
Gruß Dieter
die ersten Überlegungen zu meinem Projekt, dass ich euch vorstellen möchte, gehen bis in das Jahr 2009 zurück. Damals hatte ich ausschließlich Trainerhelis und erste zaghafte Scale-Erfahrung gemacht mit dem Aufbau einer Bell UH-1D aus einem Causemann-Rumpf und einer SJM-Sparrow-Mechanik. Nun sind diese PET-Rümpfe aus Tiefziehfolie nicht unbedingt das, was zu Begeisterungsstürmen führt. Daher war es eigentlich klar, dass der nächste Rumpf ein GFK-Rumpf sein muss. Es wäre sicher einfach gewesen, einen Rumpf und die dazu passende Mechanik zu kaufen, beides zusammenzubauen und entsprechend auszustatten. Das kann ja auch schon ein ordentliches Geschäft werden.
Ich glaube, es war auf der Faszination Modellbau in Sinsheim 2009, als ich das erste Mal mit dem Objekt meines Verlangens konfrontiert wurde. Auf der Messe präsentierte u.a. Heli-Günter eine Sikorsky S-58 für eine Piccolo-Mechanik. Die war mir aber ehrlich gesagt zu klein. S-58 war schon mal gut, aber bitte größer. Es gab wohl damals schon S-58-Rümpfe, aber nur für Vario-Mechaniken mit 1,8m Rotordurchmesser. Aber das war wiederum zu groß.
Die nächste Überlegung galt der Mechanik. Da war doch noch eine Spirit-L16-Mechanik vorhanden?
Zu beiden Hubis habe ich eine "historische Beziehung". Die S-58 habe ich als Knirps öfters im Einsatz bei Manövern in meinem Heimatort bewundern dürfen. Mit dem L16 habe ich eigentlich erst das Helifliegen gelernt, da er so schön groß und träge ist. Glücklicherweise lassen sich S-58 und L16 hervorragend miteinander verbinden, da die L16-Mechanik wie gemacht ist für den nicht ganz ungewöhnlichen Rumpf der S-58. Mit normalen heutigen Mechanikbauarten wie Rex und Co. ist man da ziemlich aufgeschmissen. Die Mechaniken sind meist zu hoch, haben zu große Hauptzahnräder und der Heckabtrieb bzw. die Lage des Heckrohres passt nicht. Die S-58 bedingt aber eine schmale Mechanik und einen tiefliegenden Heckabtrieb. Beides ist bei der L16-Mechanik gewährleistet.
Erste Fotomontagen bestätigten dann auch, dass eine L16-Mechanik gut zu einer S-58 passen müsste. Damit war klar – es wird eine S-58 und die bekommt eine L16-Mechanik. Aber wenn, dann bitte realitätsnah. Da die S-58 ein Linksdreher mit 4-Blatt-Hauptrotor ist und ein hochgelegtes Heck mit ebenfalls 4-fach-Rotor hat, war das natürlich die Vorgabe für die Mechanik. Es galt somit, die L16-Mechanik auf Linksdreher umzubauen, einen 4-fach-Hauptrotorkopf, ein Umlenkgetriebe und ein 4-fach-Heckrotor zu entwickeln.
Doch vorher musste Material und alles an Infos gesammelt werden, was man so bekommen konnte. Die einzige in Europa noch flugfähige S-58 steht bei der Firma Meravo in Oedheim. Früher noch in Meravo-Originalfarbe wurde diese Maschine im Zuge der Verfilmung „Die Sturmflut“ in BW-Oliv umlackiert und mit Heeres-Schriftzug versehen. Bei dieser S-58 handelt es sich um die S-58C in „Diplomatenausführung“ mit zusätzlichen Fenstern und zwei Einstiegstüren anstatt der großen Schiebetür. Weitere Maschinen stehen in diversen Museen. Eine Heeresausführung findet sich im Hubschraubermuseum in Bückeburg, eine andere S-58 hängt im Technikmuseum in Sinsheim an der Decke und eine S-58 als SAR-Ausführung steht in der Flugwerft des Deutschen Museums in Schleissheim. Die Maschinen in Bückeburg und Schleissheim mussten als Fotomodell herhalten. So bekam ich viele Detailfotos, die den Nachbau erst möglich machten. Im Internet fand ich dann noch einen originalen Bauplan (Inboard-Profile) und auch einen Spantenriss.
Um meinen nun folgenden Bericht nicht zu überfrachten, habe ich mich entschlossen, drei Beiträge zu erstellen.
Beitrag 1 - Planung und Mechanik
Beitrag 2 - Urmodell und Formenbau
Beitrag 3 - Hochzeit von Mechanik und Rumpf
Gruß Dieter