Umrüsten des Lama V3 Senders für zusätzlichen Schaltkanal
(c) Andreas Fischer 18.7.2007
Was basteln wir hier? (für Eilige: zusätzlicher Schaltkanal für Sonderfunktionen, gleichzeitig Beibehaltung der SIM-Fähigkeit und Abschaltung des HF-Moduls bei Simulatorbetrieb):
Vorab ne Info zu Sendervarianten : die Umbauerei funktioniert nur bei der 0404-Sender-variante mit getrennter HF-Platine... Die ebenfalls verbreitete Version mit kombinierter Signal/HF-Platine lässt sich so NICHT umbauen!!! Dort muss die Signaleinspeisung an einem anderen Punkt, nämlich am Pin 19 des Controllers, vorgenommen werden. Im folgenden 2. Bild also den 10k_widerstand nicht gegen die gezeigte Lötöse, sondern gegen den Pin 19 des darunter gezeigten schwarzen Käfers schalten! Auch lässt sich die Abschaltung der HF-Platine bei diesem Sender nicht ohne Durchtrennen von Leiterbahnen machen, weshalb ich davon ABRATE.
Jetzt aber für Besitzer des "passenden" Senders:
Viele der auf meiner Lama-Zoo-Seite gezeigten Basteleien erfordern einen weiteren Schaltkanal zur Bedienung. Der Originalsender der ESky Lama V3 und V4 bietet des im Lieferzustand leider nicht. Zwar kann man sih, wie hier beschrieben mit einem anderen Sender behelfen, doch immer wieder wurde die Anfrage gestellt, ob das nicht auch mit dem Originalsender geht. Bei einem bekannten Onlineforum für RC-Modellbau entstand daraufhin ein Thread, bei dem ein User die passende Lösung für den Lama-Sender (Modell 0404) zeigt. Ich habe dessen Idee auch sofort in die Tat umgesetzt, und siehe da, ich habe eine weiteren Schaltkanal (leider keinen Proportionalkanal, wie wir ihn für die Winde benötigen würden) zur Verfügung.
Aber jetzt kommt das große AAAAABER:
Wenn ich diese Umrüstung mache, dann funktioniert das original ESKY USB-Interface für den Simulator nicht mehr richtig! Der Rollkanal kann dann nicht mehr ausgewertet werden. Da ich (bzw. der Jones, grüßle) aber unbedingt beides haben möchte muss ich die bei RCLINE gezeigte Lösung erweitern. Und genau das zeig ich euch hier. Nebenbei stelle ich meinen Sender auf Mode 1 um (Gas rechts) und sorge dafür, dass im Simulatorbetrieb das HF-Modul automatisch ausgeschaltet ist, um Akku zu sparen und den Kanal nicht zu belegen. Vorweg: KEINE GARANTIE auf irgendwas! Wir löten im Sender rum, also bittebittebitte unbedingt nur dann nachmachen, wenn ihr wirklich Ahnung von Elektronik und vom Löten habt!!!
Wir benötigen:
Nun, das ist nicht schwer. 4 Schrauben lösen, Sender vorsichtig öffnen. Wir finden 4 Platinen vor: ganz oben die Displayplatine (interessiert uns nicht). In der Mitte die kleine Platine mit der Schülerbuchse. Unten rechts die HF-Platine, erkennbar am grauen Draht zur Antenne und dem Quarzsockel, und links die große Signalplatine mit den Anschlüssen für die Knüppel usw.
Zuerst beschaffen wir uns mit unserem dreiadrigen Kabel an den im folgenden Bild gezeigten Stellen ein Massesignal und ein +5V-Signal. Zusätzlich löten wir dann oberhalb des fetten ICs an der mit "Ch5" beschrifteten Stelle den 10K-Widerstand auf die Platine. Das freie Ende des Widerstands löten wir an die dritte Ader des Kabels.
Jetzt verbinden wir das Kabel mit unserem Kanalschalter, den wir vorab schon mal ins Sendergehäuse eingebaut haben. Ich habe den vorhandenen Trainer-Taster verwendet, da der ohnehin zu nix gut ist (also dessen Kabel ablöten, isolieren und verstauen). Der Signal-Pin kommt an den mittleren Pin unseres Umschalters, die beiden anderen an die gegenüberliegenden äußeren Pins. Um später einen "Servo Reverse" vornehmen zu können habe ich eine dreipolige Buchsen/Stiftleiste dazwischengeschaltet (WICHTIG: mittlerer Pin ist Signal) - durch einfaches umdrehen des Steckers habe ich die Möglichkeit, die Schaltfunktion zu invertieren.
Anbei noch ein Bild der Verdrahtung und des zugehörigen Schaltplanes:
So, wenn wir mit dem Simulator nix am Hut haben sind wir jetzt eigentlich schon fertig. Wir müssten nur noch am DIP-Schalter den Schalter 2 auf ON stellen und fertig. Da wir aber eine saubere Lösung haben wollen tun wir das NICHT, der DIP2 bleibt auf OFF, der DIP1 ebenfals in seiner gegenwärtigen Stellung (on).
Beim Betrieb des Simulators am USB-Kabel benötigen wir ja bekanntlich keine Abstrahlung. Um die Endstufe zu schonen müsste man also entweder die Antenne ausziehen (was direkt vorm Rechner nervt) oder den Quarz rausziehen, was zu Verschleiß im Quarzsockel führt und langfristig unser Modell gefährdet. Fazit: eine Möglichkeit zur Stillegung des HF-Teils soll her. Da die HF-Platine von der Signalplatine getrennt ist, ist das ganz einfach zu bewerkstelligen. Die HF-Platine wird losgeschraubt. An ihrem Ende befindet sich eine dreipolige Stiftleiste, über die sie von der Signalplatine mit Spannung und dem eigentlichen Signal versorgt wird. Jetzt kommt dier psychologische Überwinder: wir DURCHTRENNEN auf der Bauteilseite vorsichtig den äußeren Kontakt der Stiftleiste (den, der zum Schwarzen Kabel des Steckers führt). Die durchschnittenen Pins werden auseinandergebogen und jeweils mit einer Ader unserer zweipoligen Litze verbunden. Wer will kann natürlich auch versuchen, den Pin auszulöten um die Verbindung zu unterbrechen, aber ich hatte´s eilig. Anbei ein Bild von der Aktion:
Wie im RCLINE-Thread beschrieben muss der DIP-Schalter 2 geschlossen werden, um den 5. Kanal freizuschalten. Da wir aber wegen des Simulatorbetriebes diesen Schalter wieder öffnen müssen, wird der Kontakt nicht über den DIP, sondern über einen externen Schalter geschlossen. Wir nehmen die Unterseite der Signalplatine her und löten wiederum an der im folgenden Bild gezeigten Stelle ein zweipoliges Kabel an. Bitte VORSICHTIG sein, damit kein Kurzschluss zu den umgebenden Massekontaktflächen entsteht!
Wir bringen irgendwo am Gehäuse den 2x2-poligen Schalter an. Die beiden Adern, die wir am HF-Modul angeschlossen haben, gehen jetzt zu einem Schließerpaar, die beiden Adern von der Signalplatine gehen zum anderen Schließerpaar. Bitte hier nichts durcheinanderbringen (z.B, ein Kontaktpaar als Öffner, das andere als Schliesser anschließen, oder gar die Kontakte unterschiedlicher Schließer irgendwie verbinden... sorgfältigerweise vielleicht vorher mal den Schalter durchmessen!) . Ein Bild davon anbei:
Wir haben jetzt einen Schalter gesetzt, mit dem wir umschalten können zwischen:
Nochmal zur Sicherheit die Einstellungen des Mäuseklaviers prüfen. So sollte die Sache jetzt an sich aussehen:
So, bevor wir den Sender schließen stellen wir den noch mal kurz auf Mode 1 um (oder was weiss ich auch immer). Da die die Umrüsterei auf 5 Kanäle die Kanalzuodnung etwas durcheinanderwerfen kann sollte man das IN JEDEM FALL prüfen, auch wenn man die Stickmode NICHT umbaut. Solche Tests (mit "scharfem" Modell) bitte zunächst UNBEDINGT MIT ABMONTIERTEN ROTORBLÄTTERN durchführen, sonst hüpft euch das Lama ggf. mal kurz an die Decke, wenn ihr den falschen Kanal reversiert.
Für Mode 1 einfach Knüppelrastung und Federung umbauen (das lass ich euch selbst rausfinden), und dann die Einstellungen wie gezeigt innen und außen vornehmen. Die beiden Schalter innen tauschen jeweils die Funktionen von NICK/GAS und von ROLL/GIER miteinander aus. Der Mode-Umbau kann also in JEDE der üblichen 4 Modes OHNE LÖTARBEIT erfolgen!
Die vier Schalter aussen legen dann die Wirkrichtung fest. Meine Konfi (Gas vorne maximum, zusammen mit Roll auf dem rechten Knüppel) hab ich euch anbei dargestellt:
Viel Spass beim Lama fliegen und Simmen
Viel Spaß!
Letzte Änderung 22.07.2008
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