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#1 Warum fliegen viele noch mit Mhz-Sendern

Verfasst: 03.07.2013 18:47:02
von Olli82
Hallo,
ich höre/lese immer wieder von Modellpiloten, die (noch) mit Mhz-Anlagen fliegen. Selbst bei der Sendung "Die Modellbauer" auf DMAX sind welche dabei, obwohl die Modelle teilweise den Wert eines Kleinwagens haben.

Wollte mal fragen warum die immernoch so verbreitet sind. Ist das Ghz-System nicht viel sicherer? Vor allem z.B. Störfrequenz von anderen Mhz-Sendern in Funkreichweite. Haben die immernoch Vorteile?

#2 Re: Warum fliegen viele noch mit Mhz-Sendern

Verfasst: 03.07.2013 19:17:26
von trailblazer
Wo sind die verbreitet? Bei Helifliegern geht die Zahl von XX MHz Anlagen so langsam gegen Null - ich denke mal das höchstens noch ne Menge Flächenflieger damit unterwegs sind, da sie entweder etwas altbacken in ihren Ansichten sind, möglicherweise qualtitativ sehr gute 35MHz Technik (solls ja auch geben ;)) verbaut haben oder schlicht keine Lust/Geld für ein Umrüsten haben.

#3 Re: Warum fliegen viele noch mit Mhz-Sendern

Verfasst: 03.07.2013 19:18:41
von masikano
Hmm, sicherer sind die Ghz Systeme auf jeden Fall - allerdings werden die Mhz Systeme durch den Wechsel ebenfalls weniger störanfällig, da es einfach weniger gibt. Ich hatte mit 35 MHz gerade bei kleinen Helis immer wieder Störungen - seit Jeti keine einzige mehr. Im Club gibt es aber schon noch einige Personen (meist Flächenflieger), die nicht wechseln wollen - mit Begründung en warum denn da keine Probleme - oder zu viele Modelle oder "ich habe doch erst von 27 auf 35Mhz umgestellt.....
Von der Seite aus technisch klar - aber mancher trägt halt ein T-Shirt etwas länger als andere.

Viele Grüsse
Michael

#4 Re: Warum fliegen viele noch mit Mhz-Sendern

Verfasst: 03.07.2013 19:20:48
von acanthurus
Argumente gibt´s viele

- die Systeme sind nun mal da. So lange sie funktionieren, werden sie eingesetzt. Ich betreibe jede Menge Modelle, welche 10, 20 oder sogar 30 jahre alt sind, und die nie Probleme gemacht haben. Warum sollte ich die für ein Schweinegeld umrüsten?
- Alles "neuere" fliegt 2G4. Die Bandbelegung im MHz-Bereich ist somit schwach, die Kanaldoppelbelegungsgefahr sinkt beträchtlich
- Die Netto-Reichweite von MHz-Anlagen ist merklich größer
- MHz-Anlagen sind nicht so empfindlich auf Abschattung durch Hindernisse
- Wer MHz flegt, kann 2.4 GHz als Videodownlink verwenden
- MHz-Antennen können manchmal einfacher/sicherer verlegt werden
- Die Teleskop-Senderantenne eignet sich als Windsack-Mast ;)

Ich persönlich fliege viele Modelle noch im MHz-bereich, aber alles, was neu ist, bekommt normalerweise ein Jeti-Duplex-System verpasst. Nach meiner persönlichen Unfallstatistik steht es übrigens, was Probleme infolge Übertragungstechnik angeht, die statistik der letzten 2 Jahre deutlich zu UNGUNSTEN von 2G4. Ich hatte den einen oder anderen Wackler mit 35MHz, aber einen Totalausfall (Empfängerseitig) mit Spektrum und ein defektes Sender-HF-Teil mit Jeti Duplex.
In einer Zeit, in der ein modell ne Halbwertszeit von 3 Monaten zu haben scheint, ist es klar, dass alle mal bei 2G4 landen. Wenn man aber langfristig, mit realistischen Ansprüchen und geringer Crashrate fliegt, dann ist es klar, dass noch Ausrüstung aus den 90ern in der Luft ist.

Wenn Leute, die erst in diesem jahrtausend (oder gar jahrzehnt) sich abfällig über die Techniken von uns Dinosauriern äußern, dann finde ich das ehrlichgesagt schwach. Entweder ihr seit wirklich noch Küken, oder eure Modelle haben nie lange genug gelebt :D



gruß
andi

#5 Re: Warum fliegen viele noch mit Mhz-Sendern

Verfasst: 03.07.2013 19:26:57
von Pingu
Mir ist irgendwie im Ohr, dass es bei Turbinen Störungen der 2,4 GHz-Systeme gibt. Stimmt das? Wäre jedenfalls noch eine Nische für MHz-Systeme.

#6 Re: Warum fliegen viele noch mit Mhz-Sendern

Verfasst: 03.07.2013 20:02:44
von helihopper
Naja,

kann da nur aus eigener Erfahrung ohne jeden wissenschaftlichen Hintergrund berichten.

2007 Schmoldow geflogen mit MPX Royal Evo Kanal 185.

Keine Kontrolle, dank Failsave und Glück mehr oder weniger Heil runter gekommen.
Angeblich Einstrahlung aus dem Osten.
Bei dem gleichen Event hat Jürgen ohne Kontrolle seine Elektra versenkt.

Kaum zu Hause ne FF7 mit 2,4 Modul angeschafft. Später Jeti an der Evo, heute Hott an der MX16.
Seit der Anschaffung 2007 keine einzige Störung mehr. Nur noch Ausfälle wegen Signal-Overflow zwischen den Ohren.



Harald

#7 Re: Warum fliegen viele noch mit Mhz-Sendern

Verfasst: 03.07.2013 20:09:26
von acanthurus
Und genau da liegt der Vorteil der 2G4-Geschichte - die Verträglichkeit mit anderen Sendern, und die Großsignalfestigkeit.
Der in "kontrollierten" Kleingruppen fliegende Modellflieger wird keinen Unterschied spüren.

Klar ist, dass 35MHz nicht der ideale Frequenzbereich ist. Zu wenig Bandbreite verfügbar, Anfälligkeit für Uberreichweiten, und die Protokolle sind altertümlich.

#8 Re: Warum fliegen viele noch mit Mhz-Sendern

Verfasst: 03.07.2013 20:14:57
von TREX65
Pingu hat geschrieben:Mir ist irgendwie im Ohr, dass es bei Turbinen Störungen der 2,4 GHz-Systeme gibt. Stimmt das? Wäre jedenfalls noch eine Nische für MHz-Systeme.
Friedhelm Graulich mit seinen fetten Jets weit über 15K€ Wert fliegt noch immer mit Angel^^ https://www.google.de/search?q=Friedhel ... 80&bih=606

Mal paar schöne Jets.....

#9 Re: Warum fliegen viele noch mit Mhz-Sendern

Verfasst: 03.07.2013 20:23:33
von helihopper
Aber wohl nur, weil ihn Peter Michels IFS Experiment abgeschreckt hat :D


Harald

#10 Re: Warum fliegen viele noch mit Mhz-Sendern

Verfasst: 03.07.2013 21:23:19
von Olli82
Aha. Danke für euere Antworten.
Stimmt, meistens sinds Flächenflieger mit Mhz-Sendern.
Gibts bei Mhz-Anlagen eig. auch eine Failsafe-Funktion?

Ghz-Anlagen haben ja heute den Vorteil der Telemetrie. Gerade bei Flächen, die paar tausender Wert sind und bei Turbinenmodellen hat ja gerade das seinen Vorteil, wenn man z.B. die Triebwerksdaten direkt am Sender hat.

#11 Re: Warum fliegen viele noch mit Mhz-Sendern

Verfasst: 03.07.2013 22:44:18
von Kupfer
Abend Andi,
acanthurus hat geschrieben:In einer Zeit, in der ein modell ne Halbwertszeit von 3 Monaten zu haben scheint, ist es klar, dass alle mal bei 2G4 landen. Wenn man aber langfristig, mit realistischen Ansprüchen und geringer Crashrate fliegt, dann ist es klar, dass noch Ausrüstung aus den 90ern in der Luft ist.
Verstehe ich dich falsch, oder möchtest du damit sagen, dass 2,4 nur für "Eintagesmodelle" ist, weils nichts taugt? :drunken: So kommt das nämlich rüber. Oder was willst du damit sagen?
Was ich damals in meinen ersten 1-2Hobbyjahren mit 35MHz erlebt habe, da bin ich froh, dass dann schon der 2,4GHz Boom war.
Nette Kollegen die nicht auf die Frequenztafel schauen, Störungen in der Nähe von größeren Masten / metallischen Teilen etc. Damit wollte ich keinen Heli der 500er Klasser oder mehr fliegen.

Sicher gings damals auch, aber es möcht ja heute auch niemand mehr ein Auto ohne Servo und BKV fahren, nur weils ja damals auch so ging :wink:

Lg. Jürgen

#12 Re: Warum fliegen viele noch mit Mhz-Sendern

Verfasst: 04.07.2013 00:01:03
von Crizz
Das Thema ist nicht pauschal zu beantworten.

- Einige halten gerne einfach an "altbewährtem" fest
- Einige kombinieren Systeme ( RC und FPV )
. andere wollen einfach eine billige Lösung

Wie dem auch sei, derzeit ist der Run auf MHz-Anlagen insbesondere weil FPV-Anlagen auf 2,4 GHz billiger zu bekommen sind als 5,8 GHz ANlagen und dei Reichweite höher ist. Das gilt für alle Sende-Empfangseinheiten : je niedriger die Trägerfrequenz, desto größer die Reichweite ( Wen es interessiert sollte sich mal um Ultra-Langwellensysteme schlaugooglen, die im WK2 als U-Boot-Kommunikation genutzt wurden ).

Das Crux an der Trägerfrequenz ist aber gleichzeitig auch die Bandbreite pro Kanal : deshalb gibt es keine FPV-Systeme im 35 MHz-Band, da die Bandbreite für Video ( geschweige für Telemetrie ) ausreiche würde. Die Signalqualität ist zwar besser , aber es gibt auch mehr Systeme, die aus großer Entfernugn Einfluß nehmen können : wir hatte am Platz mit Überreichweiten aus französischen Radiosendern Probleme, die an bestimmten Stellen je nach Wetterlage für ein Failsafe von MHz-Anlagen sorgten, und das mit einer gemessenen Leistung von mehreren kW - da hat ein RC-Sender keine Chance, ein sauberes Signal zu übermitteln, und dort wird dann natürlich eher auf 2.4 GHz ausgewichen.

#13 Re: Warum fliegen viele noch mit Mhz-Sendern

Verfasst: 04.07.2013 00:16:03
von Husi
Moin moin,

in meinen bald 25 Jahren ferngesteuerten Flug-Modellbau habe ich mit 40MHz und später mir 35MHz genau "1" Ausfall / Absturz wegen HF Problemen gehabt. Bei dem einen Ausfall ist das dünne Kabel der Antennenzuleitung von der Senderplatine zur Antennenkugel abgebrochen. Zusätzlich hatte ich in meiner Fernsteuerlaufbahn einmal ein "Ruder-Zucken" von ca. 1 Sec. Dauer im Modell, als ich über eine große Parabolantenne der damaligen Post geflogen bin. Ansonsten nie irgendwelche Probleme...

Meine Helis habe ich mittlerweile auf 2,4GHz umgerüstet, weil mir die lange Antenne im weiten Bogen um die Kufen verlegt einfach nicht mehr gefallen hat und ich Telemetrie haben wollte.
Ohne diesen kosmetischen Grund bzw. der Telemetrie, würde ich (was die Sicherheit angeht) noch immer mit 35MHz fliegen.

Viele Grüße
Mirko

#14 Re: Warum fliegen viele noch mit Mhz-Sendern

Verfasst: 04.07.2013 08:19:23
von Tommes
Kupfer hat geschrieben: Verstehe ich dich falsch... ?
Ich glaube, das tust Du. Er schreibt ja nur, dass er persönlich ein neues Modell mit 2,4G
ausrüstet, und daher (bei seiner Crashstatistik ;-) ) halt nach und nach alle Modelle damit
ausgestattet sind.

So verstehe ich das jedenfalls...
Beste Grüße,
tommes

#15 Re: Warum fliegen viele noch mit Mhz-Sendern

Verfasst: 04.07.2013 08:31:06
von acanthurus
Kupfer hat geschrieben: Verstehe ich dich falsch, oder möchtest du damit sagen, dass 2,4 nur für "Eintagesmodelle" ist, weils nichts taugt?
Lg. Jürgen
Ja, du verstehst mich falsch.
Ich will damit sagen, dass bei vielen Leuten die Modelle nicht lange genug in Betrieb sind um aus einer Zeit zu stammen, in denen 35MHz eben noch der Standard war.
Nachdem man heutzutage nicht mehr wirklich BAUEN muss und das Zeug im MVergleich zu früher (kaufkraftkorrigiert) nachgeschmissen billig ist, hat der "aktive" eben jährlich 2 BNF-Minihelis und einen "dickeren" durch.
Früher hast du dir ne Mechanik gekauft und dich damit erst mal auf die nächsten 8 Jahre festgelegt.
Mein ältester flugfähiger Heli hier ist 20 Jahre alt, mein ältester betriebsbereiter Flächenflieger 31 Jahre. Heutzutage sprechen die Leute von der "guten alten Zeit" und meinen damit ein Modell aus der Baureihe 2009 :drunken: nur um es mal etwas ironisch zu formulieren (falls das auch nicht rüberkommt)

Ich sehe auch ehrlichgesagt ein kleinwenig Nachteile in der Tatsache, das 2G4 kein Doppelbelegungsproblem hat. Die Disziplin bez. dem Miteinander und der Platzordnung hat unter den Piloten imho EXTREM nachgelassen. Keiner prüft mehr, was gerade in der Luft ist sondern schiebt gleich den Pitch rein und legt los.

Und dann ist da noch ein weiteres Argument, der proprietäre Charakter der Übertragungsverfahren. Früher konnte ich mir einen geeigneten Empfänger unter vielen Herstellern aussuchen, heutzutage habe ich Markenzwang. Wozu das führen kann hat Graupner mit IFS schön vorgemacht.
Früher war überhautp alles besser, und VIEL mehr Lametta.

gruß
andi