Eine Zelle hat zu hohe Spannung...

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slevin
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#1 Eine Zelle hat zu hohe Spannung...

Beitrag von slevin »

Moin,

mir ist gerade beim Laden aufgefallen, dass eine Zelle meines 6S LiPos schon bei 3,2V war, als die anderen noch bei 3,16 herumgedümpelt sind.
Daraufhin habe ich angefangen, ihn mit 0,25C auf Lagerspannung zu bringen. Dabei wurde die Differenz jedoch noch größer - bis maximal 0,16V...

Bei anschließender Ladung wieder das gleiche Problem. Diese eine Zelle hat eine wesentlich höhere Spannung. Das Ganze habe ich mit zwei LiPo-Testern verifiziert. Es ist also keine Fehldarstellung des Ladegeräts.

Ich habe ja schon öfter gehört, dass eine Zelle "schlapp" macht, aber diese scheint sich nicht entladen zu lassen...

Habt ihr vielleicht eine Idee, wie man dem Akku wieder auf die Sprünge helfen könnte?

Gruß
Sven
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Crizz
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#2 Re: Eine Zelle hat zu hohe Spannung...

Beitrag von Crizz »

Also wenn das kein Schreibfehler ist und du 4,20 bzw. 4,16 V meinst dann tust du dir keinen Gefallen, wenn du den AKku so tief entlädst - und ihn bei derart tiefer Spannung balancieren zu wollen ist der größte Faux Pas den man de Akku antun könnte.

Gehen wir also mal davon aus das wir von nem vollen Akku reden, bei dem eine Zelle auf 4,20 V geht und der rest auf 4,16 V noch hängt.

In dem Fall wird die Zelle mit der höheren Spannung auch einen erhöhten Ri haben - es fällt eine kleinere Spannung über dem Ri ab, der Strom geht runter, die Zellspannung bleibt oben. Bei dem genannten Spanungsunterschied tippe ich auf etwa verdoppeltem Ri-Wert ( Erfahrungswert ).
Da kannst du letztlich machen was du willst : beim laden wird die Zelle voreilen, unter Last wird sie als erste in die Knie gehen .
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slevin
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#3 Re: Eine Zelle hat zu hohe Spannung...

Beitrag von slevin »

Hey Chris,

ich Depp... Natürlich meine ich 4,2V :oops:
Du meinst also, dass die Zelle hinüber ist. Schade. Bisher fand ich die SLS orange nitro gar nicht so schlecht...
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Crizz
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#4 Re: Eine Zelle hat zu hohe Spannung...

Beitrag von Crizz »

Hat ja niemand gesagt das sie schlecht sein sollen, ich kann nur Schlüsse aus deiner Schilderung ziehen.

Meine Empfehlung :

so wie ich das oben lese hast du dir bereits einen Adapter gebastelt um die Zellen einzeln als 1s laden zu können - via Balancerport vom Akku.
Das laden mit0.25c bringt dir GARNIX, hau die Zellen mit 1c voll, der Balanerport ist für bis zu 5A geeignet, vor allem wird selbst bei fetten Zellen da der Strom nicht mehr lange so hoch sein wenn eh schon 4,16 V erreicht sind. Sonst wirst du nie mit Laden fertig.

Und wennd u das einmal gemacht hast und alle Zellen auf 4,20 V bringen konntest, entlad den Akku mal auf 3,5 V / Zelle und lad ihn wieder normal voll - tritt der Effekt erneut auf bestätigt sich obige Vermutung, ansonsten hast du ihn evtl. ein paar mal zu tief entladen ( was nicht heißen muß das du es bewußt getan hast, es kann auch sein das eine zelle weniger nutzbare Kapazität hat und abstürzt, ohne das du viel von mitbekommst ). Dabei bringt man auch schnell mal Zellen aus dem Gleichlauf.

Die Wahrscheinlichkeit ist allerdings geringer als die, das die eine Zelle ne Macke wegbekommen hat. Sorry.
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T-Rex 550
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#5 Re: Eine Zelle hat zu hohe Spannung...

Beitrag von T-Rex 550 »

Hi

Andere Idee : ich kenne jetzt dein Ladegerät nicht , aber hat es nicht die Funktion *Balancieren* ??
Heisst , das Dein Lader nicht die Akkus läd , sie dann dafür aber auf das gleiche Level bringen sollte , dazu sollte der Akku aber auch nicht grade voll geladen sein .
Hab ich einmal und nie wieder gemacht , da meine Geräte dann ewig gebraucht haben . Hab das Balancieren bei ca 4,0V pro Zelle anfangen lassen und es hat hingehauen und bei mir war damals der Zellendrift weg .
Übrigens:
Wärme bewirkt ja bekanntlich, daß sich Materie ausdehnt -- OK ?
Also : ich bin nicht dick, ich bin heiß ....... :D

Regleröffnung berechnen (als Download) jokerfire.npage.de/get_file.php?id=28832407&vnr=812742
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Crizz
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#6 Re: Eine Zelle hat zu hohe Spannung...

Beitrag von Crizz »

Je nach verwendetem Lader un Balancer-Ausgleihsstrom kann das bei diesem Unterschied ewig dauern -nicht zuletzt wenn wirklich die Zelle einen weg haben sollte. Daher ist die Einzelzelleladung mit anschließender Entladung - Ladung das probateste Mittel um einen Zellenfehler aufzudecken.

Und : nicht jeder Lader hat nen einstellbaren Arbeitspunkt für den Balancer - die meisten arbeiten permanent, und das grundlos und bringen damit mehr in Unordnung als sie richten, gerade bei frisch geflogenen Akkus. Das predige ich ja shcon seit Ewigkeiten, nur die Hersteller interessiert es wenig - bis auf Schulze und PPC, die eigene Verfahren entwickelt haben, sowie Revolectrix und Junsi, die die angebotenen Ideen umgesetzt haben und einstellbare Balancing-Start Values mittlerweile integriert haben
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slevin
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#7 Re: Eine Zelle hat zu hohe Spannung...

Beitrag von slevin »

So... es gibt Neuigkeiten.

Ich habe versucht, die Zellen mit einem Junsi iCharger 206B wieder in Form zu bringen - bisher ohne Erfolg. Der Innenwiderstand liegt laut Ladegerät bei 2-5mOhm / Zelle - also durchaus im normalen Bereich.
Allerdings driften mittlerweile mehrere Zellen wild auseinander.

Ich habe
* alle Zellen einzeln mit 1C vollgeladen
* alle Zellen einzeln auf Lagerspannung gebracht
* beide 3s Packs einzeln geladen / entladen
* beide als 6s Pack geladen / entladen

Am Ende eines Ladevorgangs war immer mindestens eine Zelle um 0,8V hinterher, weil eine andere schnell auf 4,2V gesprintet ist :drunken:
Ich werde mich heute Abend noch ein letztes Mal mit dem Pack auseinandersetzen. Ansonsten schaue ich mal, wo ich den Akku entsorgen werde...

Sven
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Crizz
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#8 Re: Eine Zelle hat zu hohe Spannung...

Beitrag von Crizz »

Wenn der Ri "zwischen 2 und 5 mOhm" liegt sind die hochohmigen Zellen im Eimer, das sind über 100% Unterschied - kein Wunder das diese Zellen beim laden schneller am Ladeschluß ankommen als die mit geringerem Ri. Und einzeln auf Entladeschluß bringen war nie Thema, denn dann siehst du nicht welche Zellen vorzeitig einbrechen und was du dem Pack noch zumuten könntest und was nicht. Entladen immer als Pack, um Unterschiede auszugleichen kann man mal einmzeln volladen. Aber wenn die Werte shcon so extrem auseinandergehen ( kalten Pack vorausgesetzt ) sind da Zellen übern Jordan.
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slevin
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#9 Re: Eine Zelle hat zu hohe Spannung...

Beitrag von slevin »

Hey Crizz,

ich habe die Zellen jede für sich auf Lagerspannung gebracht, um sie als 3s oder 6s Pack laden zu können. Ich wollte sehen, was der Balancer daraus macht.
Bisher hatte ich gedacht, dass ein niedriger Ri für sich in Ordnung ist. Auch, wenn sie untereinander > 100% auseinanderliegen. Man lernt nie aus :)
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Crizz
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#10 Re: Eine Zelle hat zu hohe Spannung...

Beitrag von Crizz »

Der niedrige Ri ist auhc okay, der hohe ist es nicht. Unterschiede von 100% sind derbe, wobei die Messung der älteren Junsi nicht unbedingt dem realen Wert entsprechen und aufgrund fehlender Nachkommastellen auch nicht unbedingt Aussagekraft haben, zum Vergleichen reicht es aber um Abwewichungen zu erkennen. Wenn die Zellen im Bereich 2...3 mOhm liegen oder 5...6 mOhm ( also dichter zusammen ) wäre es das geringere Problem, das gleicht der Balancer an, aber bei so großer Streuung reicht der Ausgleichsstrom der Pocketlader nicht mehr - und damit nen Balancer zu testen ist gewissermaßen Firlefanz, denn viel wichtiger ist was der Pack bei Entladung macht und ob er noch eingesachränkt zum fliegen taugt - z.b. über 50 % Kapazitätsentnahme - und wann die Zellen dabei anfangen zu driften.
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slevin
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#11 Re: Eine Zelle hat zu hohe Spannung...

Beitrag von slevin »

Hmm... dann könnte ich mal einen externen Lastwiderstand hernehmen und die Zellen beobachten... Ein Hoch auf LogView!
Vermutlich werde ich die Zellen nun aber einfach in die Tonne kloppen oder als Arbeitstiere für einen Ladekoffer nutzen. Sicher ist sicher.

Danke für die Erklärungen!
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ICE63
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#12 Re: Eine Zelle hat zu hohe Spannung...

Beitrag von ICE63 »

Moin, habe das hier mal mitgelesen. Dazu hätte ich mal eine Frage.
Als ich noch HK Akkus flog, waren die Werte bei vollen Akkus immer so ca. bei 4,16 - 4,20 gestreut pro Zelle bei 6S. Von Anfang an.
Waren die Akkus defekt ? Zellendrifft ist doch bei denen normal, oder ? Leider habe ich den Wiederstand nie gemessen.
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Sniping-Jack
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#13 Re: Eine Zelle hat zu hohe Spannung...

Beitrag von Sniping-Jack »

Wegen ein paar Millivolt an Ladeschlussspannung muss man sich nicht Sorgen.
Wichtig ist, dass die Zellen auch unter Last noch einigermaßen beieinander liegen.
Wenn du deine Akkus auch ENTladen kannst, mach das mal und wähle die höchste
Last, die dein lader noch kann und/oder die Zellen als Belastung verkraften.
Wenn dabei dann nicht eine oder merhere Zellen deutlich einbrechen, während eine,
bzw. mehrere noch gut Spannung halten, ist alles bestens. Als Richtwert für praxis-
taugliche Abweichungen unter Last weiß Crizz sicher noch mehr zu sagen.

Ich persönlich würde Abweichungen von 0.1-0.2V noch als akzeptabel erachten. Sprich:
selbst wenn du bis zu 3,6V Entladeschlussspannung fliegst, wäre die schwächste Zelle
immer noch oberhalb der kritischen 3,3V gelegen. Der Akku ist dann zwar sicher kein
Spitzenprodukt (mehr), aber in der Praxis absolut noch für normalen Flug tauglich.
Hartes 3D mit hoher DZ würde ich ihm halt nicht mehr zumuten, da ihn das dann nur
umso schneller Zugrubnde richten würde. Aber wegwerfen? Noch lange nicht.

Just m2c... :)
Grüße,
Jack
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Senderchaos ist out, der Trend geht ganz klar zum High-Tech-Multi-Modul-Einzelsender. :cool:
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