#1 Vibrationen erkennen und beseitigen
Verfasst: 05.03.2012 15:06:47
Moin moin,
ich musste meinen T-Rex 250 neu aufbauen (Crash beim Lehrer - Schülerbetrieb in einem Keller ), dabei wurden alle wichtigen Bauteile (alle Haupt- und Heckrotorblätter, Hauptrotorwelle, Blattlagerwelle, Kugellager, Heckrotorwelle, Heckrotoranlenkung etc.) gegen neue Bauteile getauscht.
Dann habe ich mir (nach den ersten paar Testflügen) die Mühe gemacht ihn etwas zu beruhigen...
Vielleicht verhelfen diese Zeilen, dem einen oder anderen, zu einem ruhig fliegendem 250er Heli.
Trotzdem sehen die Logs vom VStabi schlimm aus.
Was kann das sein?
Timo Hipp hat mich auf ein paar neue Ideen gebracht, wofür ich ihm hiermit noch einmal ein Dankeschön sagen möchte.
Hier zwei Vibrationslogs vom VStabi:
einmal den Heli komplett, aber ohne Hauptrotor- und ohne Heckrotorblätter:
Das sieht eigentlich gut aus...
Und hier mit allen Rotorblättern:
Das geht so ja mal gar nicht...
Die fabrickneuen Hauptrotorblätter waren nicht gewuchtet!
Die Blattgewichte differierten um 0,14 Gramm und die Blattschwerpunkte lagen einen Millimeter auseinander...
Also Blatt 1 muß ein Trimmgewicht von 0,14g erhalten, aber an welcher Stelle?
Ich habe die Gewichte mit dem Abstand multipliziert und voneinander abgezogen. Dieses übrigbleibende "Drehmoment" muß vom Trimmgewicht erzeugt werden. Da das nötige Gewicht bekannt ist, ließ sich der nötige Hebelarm errechnen.
Summe M = 0 = +8g * 9,45cm + 0,14g * x cm -8,14g * 9,35cm => x = 3,634 cm
Da ich das Trimmgewicht mit Tesafilm befestigen wollte, mußte ich dessen Gewicht ja auch beachten. Darum habe ich einfach mal 40cm (19mm breiten) Tesa abgerollt und auf die Waage geschmissen: 0,4g stand dort zu lesen.
=> 1cm Tesa wiegt 0,01g
An der Stelle, an der das Trimmgewicht angebracht werden sollte, wollte ich den Tesastreifen einmal um das Rotorblatt wickeln. Das macht eine Länge von 5,3cm aus. Somit ist das Trimmgewicht von 0,053g durch Tesa abgedeckt. Es wird also noch ein echtes Gewicht von 0,14g - 0,053g = 0,087g gebraucht.
Da ich nichts haben wollte, was dick ist, habe ich mich für einen dünnen Messingstreifen auf der Ober- und Unterseite entschieden.
Meine Messingblech von 0,2mm Dicke hatte die Abmessungen von 500mm * 100mm und wog 82,5g
=> 82,5g / (50cm * 10cm) = 0,165g/cm²
Ich brauche 0,087g / 0,165g/cm² = 0,527 cm² Messingblech von 0,2mm Stärke.
Auf den Rotorblättern wollte ich zwei Streifen a 1,75cm verarbeiten => 0,527cm² / ( 2* 1,75cm) = 0,15cm
Somit mußte ich von dem Blech zwei 1,5mm breite Streifen schneiden. Die Kannten habe ich etwas abgeschräft und das ganze auf das leichtere Rotorblatt geklebt.
So jetzt die Rotorblätter kontrolliert, ja sie sind gleich schwer und deren Blattschwerpunkt liegt gleich weit außen. Punkt 1 abgeschlossen!
Dann habe ich mir das Chassis etwas genauer angeschaut.
An der Stelle, an der mein VStabi verbaut war, fühlen sich Schwingungen durch Vibrationen sehr wohl...
Diesen Krakträger habe ich kurzer Hand abgesägt und das VStabi weiter vorne montiert.
Dann habe ich festgestellt, das im Heckbereich das Chassis sich recht einfach deformieren lässt:
Diese kleinen schwarzen Hülsen können eine Bewegung / Schwingung in die gezeigte Richtung nicht aufnehmen. Darum habe ich mir eine neue Hülse gebaut...
Die Vibrationsanalyse sieht nach diesen Umbauten sehr viel freundlicher aus
Die Drehzahl des Hauptrotors und des Heckrotors sind immer noch deutlich zu erkennen, aber der Pegel ist viel weiter unten...
und auch auf Grund des VStabi Logs kann man jetzt beruhig sein.
Ich hoffe ihr habt jetzt auch ein paar neue Anregungen um eure Helis ruhiger zu bekommen.
Viel Spaß beim fliegen
Mirko
ich musste meinen T-Rex 250 neu aufbauen (Crash beim Lehrer - Schülerbetrieb in einem Keller ), dabei wurden alle wichtigen Bauteile (alle Haupt- und Heckrotorblätter, Hauptrotorwelle, Blattlagerwelle, Kugellager, Heckrotorwelle, Heckrotoranlenkung etc.) gegen neue Bauteile getauscht.
Dann habe ich mir (nach den ersten paar Testflügen) die Mühe gemacht ihn etwas zu beruhigen...
Vielleicht verhelfen diese Zeilen, dem einen oder anderen, zu einem ruhig fliegendem 250er Heli.
Trotzdem sehen die Logs vom VStabi schlimm aus.
Was kann das sein?
Timo Hipp hat mich auf ein paar neue Ideen gebracht, wofür ich ihm hiermit noch einmal ein Dankeschön sagen möchte.
Hier zwei Vibrationslogs vom VStabi:
einmal den Heli komplett, aber ohne Hauptrotor- und ohne Heckrotorblätter:
Das sieht eigentlich gut aus...
Und hier mit allen Rotorblättern:
Das geht so ja mal gar nicht...
Die fabrickneuen Hauptrotorblätter waren nicht gewuchtet!
Die Blattgewichte differierten um 0,14 Gramm und die Blattschwerpunkte lagen einen Millimeter auseinander...
Also Blatt 1 muß ein Trimmgewicht von 0,14g erhalten, aber an welcher Stelle?
Ich habe die Gewichte mit dem Abstand multipliziert und voneinander abgezogen. Dieses übrigbleibende "Drehmoment" muß vom Trimmgewicht erzeugt werden. Da das nötige Gewicht bekannt ist, ließ sich der nötige Hebelarm errechnen.
Summe M = 0 = +8g * 9,45cm + 0,14g * x cm -8,14g * 9,35cm => x = 3,634 cm
Da ich das Trimmgewicht mit Tesafilm befestigen wollte, mußte ich dessen Gewicht ja auch beachten. Darum habe ich einfach mal 40cm (19mm breiten) Tesa abgerollt und auf die Waage geschmissen: 0,4g stand dort zu lesen.
=> 1cm Tesa wiegt 0,01g
An der Stelle, an der das Trimmgewicht angebracht werden sollte, wollte ich den Tesastreifen einmal um das Rotorblatt wickeln. Das macht eine Länge von 5,3cm aus. Somit ist das Trimmgewicht von 0,053g durch Tesa abgedeckt. Es wird also noch ein echtes Gewicht von 0,14g - 0,053g = 0,087g gebraucht.
Da ich nichts haben wollte, was dick ist, habe ich mich für einen dünnen Messingstreifen auf der Ober- und Unterseite entschieden.
Meine Messingblech von 0,2mm Dicke hatte die Abmessungen von 500mm * 100mm und wog 82,5g
=> 82,5g / (50cm * 10cm) = 0,165g/cm²
Ich brauche 0,087g / 0,165g/cm² = 0,527 cm² Messingblech von 0,2mm Stärke.
Auf den Rotorblättern wollte ich zwei Streifen a 1,75cm verarbeiten => 0,527cm² / ( 2* 1,75cm) = 0,15cm
Somit mußte ich von dem Blech zwei 1,5mm breite Streifen schneiden. Die Kannten habe ich etwas abgeschräft und das ganze auf das leichtere Rotorblatt geklebt.
So jetzt die Rotorblätter kontrolliert, ja sie sind gleich schwer und deren Blattschwerpunkt liegt gleich weit außen. Punkt 1 abgeschlossen!
Dann habe ich mir das Chassis etwas genauer angeschaut.
An der Stelle, an der mein VStabi verbaut war, fühlen sich Schwingungen durch Vibrationen sehr wohl...
Diesen Krakträger habe ich kurzer Hand abgesägt und das VStabi weiter vorne montiert.
Dann habe ich festgestellt, das im Heckbereich das Chassis sich recht einfach deformieren lässt:
Diese kleinen schwarzen Hülsen können eine Bewegung / Schwingung in die gezeigte Richtung nicht aufnehmen. Darum habe ich mir eine neue Hülse gebaut...
Die Vibrationsanalyse sieht nach diesen Umbauten sehr viel freundlicher aus
Die Drehzahl des Hauptrotors und des Heckrotors sind immer noch deutlich zu erkennen, aber der Pegel ist viel weiter unten...
und auch auf Grund des VStabi Logs kann man jetzt beruhig sein.
Ich hoffe ihr habt jetzt auch ein paar neue Anregungen um eure Helis ruhiger zu bekommen.
Viel Spaß beim fliegen
Mirko