Anfänger baut Mini Titan V2 - mit offenen Fragen

[cschreier]

Hallo alle zusammen,

mein Name ist Chris, ich bin 42, komme aus dem Münchner Norden und baue gerade meinen ersten richtigen Heli, einen Mini Titan V2.

Bisher fliege ich mit einem Blade 120SR samt DX6i herum, was mir sehr viel Spass macht. Anfangs musste noch die Wohnzimmereinrichtung und die Pflanzen für meine miserablen Flugkünste herhalten, aber mittlerweile beherrsche ich den Heli ganz gut, Rundflug, Nasenschweben klappen prima. Ich weiss, es ist kein Vergleich mit einem "richtigen" Heli, aber die grundlegenden Steuerbefehle hat mir der 120er gut vermittelt. Zudem übe ich oft mit dem Simulator Heli-X.

Relativ schnell stand fest, dass ein grösserer Heli her muss und so habe ich im letzten halben Jahr Foren und Blogs gelesen und mir nach und nach alle notwendigen Komponenten - teilweise neu, teilweise gebraucht auch aus dem Basar hier - zusammengekauft.

Dabei ist folgendes zusammengekommen:

• Mini Titan V2 Bausatz 4712 (mit Motor und Regler), original versiegelt aus der Bucht
  Gyro Align GP 780 und Heckservo Align DS420, neu
  Kontronik Jazz 40-6-18, gebraucht
  Spektrum Empfänger AR6200 mit Satellit, gebraucht
  4 Servos TT C1016 für die Taumelscheibe, gebraucht - hier aus dem Basar

Da dies wie gesagt mein erster Heli und auch mein erstes Modellbauprojekt ist, habe ich mir die letzten Monate sehr viel Zeit beim Bau gelassen und alles gewissenhaft nach Anleitung zusammengebaut (und hoffentlich auch richtig ). Dabei haben mir die Artikel in diesem Forum bereits sehr viel geholfen, am Anfang wusste ich nicht einmal was eine Taumelscheibe oder ein Gyro ist.

Hier das bisherige Ergebnis, noch ohne TS-Servos:



Dabei habe ich mich exakt an die Anleitung gehalten und auch immer nur das Tütchen, welches gerade dran war geöffnet. Das klappte meist ganz gut, bis auf ein paar Ausnahmen: die Paddelstange war nicht in dem beschriebenen Tütchen und ich ging zunächst davon aus, dass sie beim Verpacken vergessen wurde. Nachdem ich jedoch im Internet keinen vergleichbaren Fall gefunden hatte, habe ich dann doch mal die anderen Beutel durchgeschaut, und fand Sie dann im Heckrohr versteckt. Ihr mögt lachen, aber für einen blutigen Anfänger ist das Stress

Auch habe ich erst vorgestern die beigelegte Messlehre für das Rotorkopfgestänge gefunden. Dieses Ding ist in der Anleitung leider überhaupt nicht erwähnt und hätte mir zu der Zeit, als die Gestänge zusammengebaut habe sehr geholfen. In dem Beutel war auch noch ein anderes Plastikteil, das wohl zum Einstellen der Taumelscheibe dient:



Als nächstes werde ich die TS-Servos montieren und die Kabel richtig verlegen. Die Akkus habe ich erst gestern bestellt, die werden wohl nächste Woche eintreffen und dann geht es ans Einstellen.

Viele Grüße,
Chris

[cschreier]

Hallo nochmal,

und auch gleich die erste Frage: Welche Länge muß das Servohorn auf dem Heckservo haben ?

In der MT Aufbauanleitung steht 10,5 mm, in der Anleitung zum Align GP 780 10 mm und in einem Youtube Video rät jemand das Horn auf 5mm zu kürzen. Hat evtl. jemand auch jemand einen GP 780 auf dem MT und kann mir mit einem Tipp helfen ? Im Moment ist das Horn 10,5 mm lang, wie in der MT Anleitung beschrieben:


Viele Grüße
Chris

[cschreier]

Und wieder ich,

folgenden Tipp möchte ich an andere Anfänger weitergeben:

Am Anfang habe ich die mitgelieferten Inbusschlüssel aus dem Bausatz verwendet, was sich aber gerade bei den selbstschneidenden Schrauben in Plastik als mühsam erwies. Also musste ordentliches Werkzeug her und da die diversen "Heli-Inbus-Sets" meist sehr nach China aussahen, habe ich mir folgende Schraubendreher geholt und bin mehr als zufrieden:

http://www.wera.de/catalog_de.html?L=0& ... micro.html

Es kam noch dazu:

eine Pitchlehre http://www.conrad.de/ce/de/product/2092 ... PITCHLEHRE
eine Rotorblattwaage http://www.conrad.de/ce/de/product/2073 ... Detail=005
ein digitaler Meßschieber http://www.ebay.de/itm/150627169403?ssP ... 1439.l2649
und eine Kugelkopfzange (für die ich jedoch zu blöd bin) http://www.ebay.de/itm/300537722741?ssP ... 1439.l2649

Viele Grüße
Chris

[Crizz]

Vielleicht solltest du mal überlegen, was noch alles kommt - sonst wird der Fragenkatalog unübersichtlich.

Die beiden Plastik-Tools : das eine ist zum einstellen der Gestängelängen. Eine Seite mit der Pfanne in den Mittelpunkt einhängen, die andere Seite dann solange verdrehen bis sie nach der Skalenangabe für das entsprechende Gestänge stimmt.

Das andere Tool ist zum waagerechten Ausrichten der Taumelscheibe bei Nullpitch.

Die Länge des Servohorns kann man nicht pauschal bestimmen, es kommt auf den Gyro und die Stellgeschwindigkeit des Servos an. Schwingt das Heck stark trotz geringer Gyro-Empfindlichkeit, muß der Hebelarm kürzer gewählt werden bzw. einfach die Kugel weiter zum zum Befestigungspunkt gesetzt werden, so das der effektive Hebelweg kürzer wird. Auf jeden Fall sollte man bei solchen Änderungen die Limits ( Ausschlag Heck R/L ) prüfen und neu einstellen und auch den Neutralpunkt ´mit Gyro bei 30% im "Normal" Mode kontrollieren und ggf. anpassen.

Solides Werkzeug ist unumgänglich, Tools von Wiha, Wera und Co. sind seht gut und langlebig. Im Lauf der Zeit wird eh noch einiges hinzukommen

Viel Spaß dann beim Aufbau und Erstflug - der MT wird dir Spaß machen (auch wenn dem v2 etwas vom Charakter des v1 fehlt)

[cschreier]

Ok, dann werde ich die Länge des Servohorns auf später verschieben.

Du hast wahrscheinlich Recht, dass die Fragen mit der Zeit unübersichtlich werden, dehalb hier mal gesammelt, wo mich der Schuh derzeit drückt. Für weitere Problemchen werde ich dann einen neuen Fred aufmachen

1. Muss der Rotorkopf und das Heck nicht auch irgendwie geschmiert werden ? In der Anleitung steht diesbzgl. nichts und ich kann mir gar nicht vorstellen, dass diese vielen Alu-Teile ungefettet bei dieser Drehzahl laufen sollen.
2. Das Heckgetriebe mit Alu-Riemenrolle und Heck-Zanhrad war bereits vormontiert, sollte ich dies nochmal auseinanderbauen und mit Loctite sichern oder ist dies bereits ab Werk gesichert ?
3. Heckriemenspannung: Die Anleitung sagt "stellen Sie [...] eine Heckspannung ein, bei der sich der Riemen nur noch um 0,2mm eindrücken lässt". Das ist ja nun eine Frage des Kraftaufwandes, wenn ich genügend Kraft aufwende, dann kann ich eine Seite des Heckriemens um ca. 3mm eindrücken. Bei 0,2 mm wäre die Spannung ja extrem, ist da so richtig ?

Schonmal vielen Dank vorab und Viele Grüße
Chris

[Crizz]

zu 1.) Entweder ein Lagerfett oder Lageröl verwenden. Ich mag Öl und Fett nicht sonderlich ( mache eigentlich nur nen Tropfen Hyperion-Lageröl in die Taumelscheiben-Lager und Motorlager ), was sehr gut geht ist Graphitpuder, macht aber beim verarbeiten auch bisl Sauerei und die weißen Zahnräder sind dann teils fleckig-grau. Bindet aber keinen Staub und sorgt für genial leicht laufende Oberflächen.

zu 2.) auf jeden Fall alle Schrauben lösen und mit Schraubensicherung wieder anziehen, vormontierte Teile sind häufig nicht gesichert !

zu 3.) 0.2mm ? Da reißt dir beim spannen schon der Riemen, denn 0.2 mm ist garnix - eine Druckbleistift-Mine ist i.d.r. 0.5 mm dick, und wenn ich davo die Hälfte als Maß für den Riemen nehme ist der knochenhart gespannt. Das gibt Reibungsverluste und die Lager laufen schnell wie´n Sack Nüsse. 2 -3 mm mit mäßigem Druck sind schon gut gespannt, das ist etwa 1/3tel des Abstands der vor- und rücklaufenden Riemenseite zueinander.

[cschreier]

Vielen Dank für die Infos, Crizz, da mach ich mich gleich an die Arbeit.

Bzgl. den 0,2mm: dies steht so in der deutschen Aufbauanleitung. Ich habe eben nochmal in der ebenfalls beiliegenden Englischen Aufbauanleitung nachgesehen und da steht 0,2mm (0,08 inch). Da handelt es sich wohl um einen Umrechnungsfehler, denn 0,08 Inch sind 0,02 cm und nicht mm ! Somit passen die 2-3 mm

Viele Grüße
Chris

[Crizz]

so is das..... deshalb auch die Gestänge-Lehre : die Längen in der deutschen Anleitung paßten beim v1 der ersten Generation gar nicht, wenn man keine Ahnung hatte kam man auch nciht drauf, solange man nicht die engl. Anleitung genommen hatte. Auch ne Möglichkeit solche Fehler zu minimieren ( nicht ganz ernst gemeint ).

Im großen und ganzen sollte man bei solchen Produkten besser gleich die englische Anleitung machen, die deutschen sind leider recht häufig fehlerhaft.

[totto]

Sag mal, sind bei dem V2 nur die grünen Paddel dabei?

Das sind nämlich die leichten Paddel, damit wird der MT extrem giftig!!! Ich hab' bei meinem die weißen dran, und zusätzlich noch Gewichte vor dem Paddel...

Wenn sich Deine Flugerfahrung (wie bei mir) nur auf die Blade Stubenfliegen beschränkt, würde ich Dir dringend raten, noch 3,50 EUR auszugeben, und noch einen Satz weiße Paddel kaufen. Wenn er Dir dadurch zu zahm ist, kannst Du ja immer noch die grünen draufmachen... Aber anfangen würde ich mit den grünen Paddeln deffinitiv nicht!!!

[Crizz]

Noprmalerweise sind beim v2-Kit grüne und weiße dabei. Ich flieg schwarze - nämlich die vom Rex 450 Gefallen mir am besten ,liegen gewichtsmäßig genau zwischen denen von TT. Damit kann man schon brutal rumdübeln aber auch schön präzise fliegen, ohne das er zu agil ist....

[cschreier]

Ja, bei dem V2 Kit sind nur die grünen Paddel dabei. Und da meine Flugkünste noch sehr rudimentär sind, werde ich Deinen Tipp annehmen und mir die weissen bestellen Welche Gewichte soll ich da noch einbauen ? Gibts da spezielle ?

Ich habe streng nach Anleitung die grünen Padel mit Sekundenkleber angeklebt, das sieht mir danach aus, als ob ich die grünen samt Paddelstange zerstören müsste. Oder habt ihr da einen Tipp ?

Vielen Dank nochmal für den Hinweis

Viele Grüße
Chris

[Crizz]

einfach runterdrehen, das CA hält nur temporär und verhindert ein verdrehen der Paddel im Betrieb. Das löst sich sofort wenn man von Hand die Paddel dreht, keine Bange. Und Zusatzgewichte brauchste keine, früher hat man gerne noch mit Paddelstangen-Gewichten rumgespielt, finde ich aber übertrieben. Habs damals auch ohne gelernt, und nen Crash hätten die auch net verhindert

[totto]

Ich habe streng nach Anleitung die grünen Padel mit Sekundenkleber angeklebt...

Das hab ich Gott sei Dank nicht gemacht...

Wenn Du die Paddel gar nicht mehr abbekommst, wirst Du wohl um das "Abflexen" der Paddelstange nicht rumkommen... Die kostet aber nicht die Welt. Extrem wichtig hierbei ist aber, dass Du die Paddelstange wirklich durchschneidest, also nicht mit nem Seitenschneider o.ä. abpetzt. Die muss nämlich durch das Kugellager durchpassen, und wenn Du dann am einen Ende der Stange einen Knubbel hast, wird das nicht passen. Ich musste mal nach einem heftigen Crash wegen diesem Problem (da war aber die ganze Paddelstange total krumm und verbogen) die Paddelwippe aus dem Kopf rausfräsen. Das wurde dann ein wenig teurer.

Die Paddel musst Du IMHO aber nicht mit CA sichern. Die werden ja schon etliche Umdrehunge auf die Paddelstange draufgedreht, das hält auch so sehr sicher...

[totto]

...früher hat man gerne noch mit Paddelstangen-Gewichten rumgespielt, finde ich aber übertrieben...

Na, vielen Dank auch...!!!

[Crizz]

hey.... kann sich ja jeder dranschrauben, was er mag ich laß euch doch