Prüft/Kalibriert eure Ladegeräte

[the-fallen]

Wurde zwar schon für das ein- oder Andere Ladegerät hier angesprochen aber für den Ein oder Anderen sicher nicht unwichtig:

Das Spannungsmesser-Kalibrierungsmenü bei Turnigy-, Voltcraft- und Konsorten-Ladegeräten.

Bevor du weiter ließt:
- Wenn du nicht genau weißt was du tust, dann mach es nicht!
- Wenn du kein gutes und genaues Messgerät für Spannungen hast, mach es nicht!
- Wenn du es nicht brauchst weil bei dir alles okay ist, mach es auch nicht!

Wenn du (wie folgend beschrieben wird) die Werte falsch einstellt machtst du es höchstens Schlimmer und deine Akkus leben kürzer!

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Genug der wichtigen Vorworte die auf jeden Fall beachtet werden sollten.
Bei den oben genannten Ladegeräten gibt es ein verstecktes Menü zum Kalibrieren des Spannungsmessers im Ladegerät.
Wem auffällt, dass nach dem Laden die Spannung des Akkus etwas zu hoch oder viel zu klein ist kann es hier korrigieren.
Gerade eine zu hohe Spannung verkürzt die Lebenszeit des Akkus und führt ggf. zu ungewollten Blähungen.

Was du dazu brauchst ist ein gutes Messgerät mit mindestens 2 Stellen hinter dem Komma und einen Akku.
Sei dir sicher, dass dein Messgerät genau misst. Es bringt nichts zu versuchen, das Ladegerät mit einem nicht kalibrierten Spannungsmesser zu kalibrieren.
Wichtig ist, dass du einen Akku wählst dessen Spannung du in dem Wertebereich messen kannst wo dein Ladegerät auch die 2 Stellen hinter dem Komma anzeigen kann. Meines hat z.B. die Wertebereiche 2V, 20V 200V und 1000V, und nur bei 2 und 20Volt zeigt es die 2 Stellen an, daher eignet sich ein 6S-Akku wenig, wohl aber ein 3S-Akku (sinngemäß umsetzen für euer Messgerät)

Trenne dein Ladegerät vom Strom. Drücke und halte die "START" und die "DEC" (bzw "<" oder "-") Taste während zu den Stromstecker wieder einsteckst und halte die Tasten weiter gedrückt.

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Es sollte jetzt dieses Menü erscheinen: (die jetzt angezeigte Spannung ist eine Restspannung aus dem Kondensator am Ausgang und kann ignoriert werden.)

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Jetzt stecke den Akku an (Stromanschluss reicht).

Hier siehst du den Spannungswert den dein Ladegerät gerade misst.

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Prüfe das mit deinem extra Messgerät (entweder klemmst du es irgendwie mit dazwischen oder steckst den Akku ab, misst, und steckst den Akku wieder an).

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Mit den Tasten "INC" / "DEC" (bzw "<" ">" oder "-" und "+") kannst du jetzt den Wert oben links anpassen, solange bis oben rechts der selbe Wert erscheint wie dein Messgerät es angezeigt hat. Bei mir sind es immer knapp 4 Schritte pro 0.01V.

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Wenn jetzt alles passt und du dir ganz sicher bist das auch wirklich alles passt, dann drücke die Start-Taste um diesen Wert zu speichern.

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Nochmals zum Schluss: Wenn du nicht weißt was du tust oder es bei dir nicht nötig ist dies zu tun dann lass es! Wenn dein Ladegerät wegen falscher Einstellung deine Akkus auf eine zu hohe Spannung bringt gehen sie kaputt und können sogar beim Laden anfangen zu brennen.

Soweit ich das gelesen habe - und hier korrigiert mich bitte wenn dies falsch ist - kalibriert das Ladegerät danach die einzelnen Balancer-Werte dann selbst, indem es die gegebene Gesamt-Nennspannung zu erreichen versucht und dann dafür sorgt, dass alle Zellen gleich viel Spannung haben. Ist dies erreicht werden die einzelnen Balancer-Messungen auf die Beispielsweise 4.2V gestellt.

Ach ja und eine bitte an Alle mit teuren Ladegeräten - ich weiß, dass das mit euren natürlich nicht notwendig ist und das müsst ihr nicht nochmals hier betonen
Es gibt aber eben genug Leute mit anderen Ladegeräten. Brauchbare Kritik oder Ergänzungen sind aber gerne gesehen.

[Moskito_Ron]

Danke, genau das suche ich um mein IMAX B8 nachzukorrigieren bei der max. Spannung.
Ich werds mal nach deiner Anleitung probieren.

Gruss
Ronny

[Basti 205]

hmm, zählt denn nun ein Hyperion duo noch zu den billig Ladegeräten?
Hab mir meins durch ein falsch angesteckten Balancer "dekalibriert", es zeigt jetzt bei Netztspannung und Akkuspannung immer gut 3V zu viel an. Sonnst läuft es noch. Durch die Akku-falscherkennung bricht es natürlich den Ladevorgang ab. Gibts beim Hyperion auch so ein hidden Menü? Der Lader ist gerade bei einem Elektronikkumpel, habe aber wenig hoffnung das der was findet...

[Zarko]

Hallo Basti

Du hast den nicht dekalibriert so was geht nicht, das Ladegerät ist defekt.

[Moskito_Ron]

Hat prima funktioniert mit deiner Erklärung für meine B6 und B8 Ladegeräte.
DANKE

Gruss
Ronny

[the-fallen]

Zu anderen Ladegeräten weiß ich leider nichts (vielleicht meldet sich ja einer der dazu auch was weiß).
Aber offenbar wurden die Ladegeräte auch unter anderen Markennamen vertrieben. Auch mit verschiedenen Ausführungen der Ladegeräte (verschiedene Zellenzahlen, Ladestrom, etc) funktioniert es, da die Firmware aus der selben Softwareschmiede kommt.

[Simon81]

- Wenn du kein gutes und genaues Messgerät für Spannungen hast, mach es nicht!

Hallo,

erstmal vielen Dank für Deinen informativen Beitrag - beim Turnigy Accucell-8150, das ich zweimal besitze, kommt man mit der gleichen Tastenkombination in das Kalibriermenü.

Hab mir schon überlegt, ebenfalls zu kalibrieren, weil die Ladeschlussspannung bei 6S 25,2 Volt anzeigt (also 4,2V / Zelle), die Einzelzellenanzeige zeigt 4,18V und mit einem LIpo-Checker messe ich 4,16V / Zelle :-/.

Auf der Suche nach einem passenden Multimeter hat sich aber für mich recht schnell die Frage gestellt, ob die Kalibrierung mit einem handelsüblichen Multimeter Sinn macht, da die Messtoleranzen laut Datenblatt relativ hoch für einen Abgleich im mV-Bereich erscheinen. Man möge mich korrigieren, verdiene meine Geld nicht mit Elektrotechnik aber zu lesen ist da:

Gerät der 35 EUR Klasse - Peaktech 3340 (http://www.reichelt.de/?ARTICLE=48182;PROVID=2061)
40/400 (±1,5%+3) - d.h. selbst bei 2S Akku mit 7,2V noch +- 0,108V (ohne Digit-Korrektur)

Gerät der 100 EUR Klasse - UT 70D (http://www.elv.de/Prauml;zisions-TrueRM ... ch_/marke_)
80/800 mV/8/80/800/1000 V; 0,05 % - schon besser - +- 0,0036V/Zelle - aber eigentlich schon für den gelegentlichen Gebrauch zu teuer.

Fluke 289 - Liste 567,- EUR - http://www.fluke.com/fluke/dede/digital ... ?PID=56061
0,025 % - das wären interessante +-0,0018V/Zelle, also innerhalb von 4 mV

Was meint ihr - lohnt es sich da, zu kalibrieren, wenn man nicht mehr als 35 EUR ausgeben möchte, weil man das Ding selten nutzen würde? Hat jemand praktische Erfahrungen?

Viele Grüße,
Simon

[adrock]

Auf der Suche nach einem passenden Multimeter hat sich aber für mich recht schnell die Frage gestellt, ob die Kalibrierung mit einem handelsüblichen Multimeter Sinn macht, da die Messtoleranzen laut Datenblatt relativ hoch für einen Abgleich im mV-Bereich erscheinen.

Simon, ich denke Du hast völlig recht. Es kommt nicht (nur) darauf an, wieviele Stellen dass Messgerät anzeigt, sondern auch wie genau es tatsächlich misst.

Wie Du schon richtig gesehen hast, kosten gute/genaue Meßgeräte richtig Geld, deutlich mehr als ein (gutes) Ladegerät...

Grüße
Markus

[don-omar]

Kann man als Messgerät auch nen akkuchecker hernehmen..???

so einen :

http://www.amazon.de/T2M-T1228-SPANNUNG ... B003A674F0

[Crizz]

Solche SPannungsmesser sind nicht unbedingt geeignet - sie ersetzen kein geeichtes Messgerät ( wäre toll, in der Preisklasse ) und sind nur so gut, wie sie selber kalibriert sind. Für den Schnell-Check nehme ich zwar ein Junsi Cellog 8s, aber das ist auch erst von mir kalibriert worden und ich weiß, um wieviel es "daneben" liegt. Nutzt man so ein Gerät zum Abgleich eines Laders, nimmt man den Fehler des Prüfgerätes immer als Referenz, deshalb sollte die Referenz so exakt wie möglich sein.

Wer nur ein oder zwei Lader mal kalibrieren möchte sollte sich damit lieber an jemanden wenden, der ein geeichtes Messgerät besitzt, als mit einem ungeeichten Billigmessgerät sich evtl. eine größere Fehlmessung zu programmieren. Dann sind die 35.- Euro besser für die Kaffeekasse des Unterstützenden investiert. Und die Leute die sowas machen nehmen meist gar nicht so viel dafür.

[the-fallen]

Natürlich lohnt es sich nicht extra hierfür 100Euro oder mehr auszugeben.
Aber wenn ihr mal rum fragt im Freundeskreis hat vielleicht der Eine oder Andere ein solches Messgerät (Meines habe ich auch schon extra für Andere mit auf's Flugfeld genommen).
Oder man ist noch Schüler/Student und die Lehranstalt hat ein Labor. Oder man geht zum Conrad in die Bastelabteilung und fragt da mal ganz nett ob man sein Ladegerät da mal einstellen darf, denn die haben meistens Messgeräte offen herumliegen zu Demo-Zwecken oder für was auch immer

Mit diesen Lipo-Checkern habe ich ganz schlechte Erfahrungen, die Zeigen ganz schön falsche Werte an. So was eignet sich natürlich nicht.


Ich habe übrigens auch schon ein Ladegerät von HK gesehen (diese Nachbauten der eigenen Kopien für 11$ anstatt 20$) da konnte man gar nicht so weit verstellen dass das gepasst hat. Die anderen "originalen" HK-Lader bei denen ich mein Messgerät bisher hergeben durfte haben eigentlich recht gut gepasst.

[Mataschke]

wer sich nicht sicher ist (so wie ich z.B.) der kann auf einen Einfachen aber sehr Aufschlussreichen Test zurückgreifen ...



man nehme den Lipo Monitor stelle 6S ein .

Dann2x 3S Packs und wie im Video gezeigt , Spannungen notieren , danach die Packs an den Ports tauschen und wieder notieren bei mir kam eben folgendes heraus...

1. Runde
4,11 / 4,11 /4,11 / 4,11 /4,08 /4,09

2. Runde mit getauschten Packs
4,11 / 4,11 / 4,11 / 4,11 /4,09 /4,10

Ergebnis identisch , somit Wundertsmich nicht warum Zelle 5 und 6 überladen werden ... :-/

[Crizz]

ähm...... okay, damit kann man prüfen, wie die Spannunganzeige des Laders auf den einzelnen Kanälen differenziert. Aber du weißt letztlich trotz alledem nicht, WELCHE nun den REALEN Wert anzeigen. Das kriegst du nur raus, wenn du ein kalibriertes Messgerät mit hoher Genauigkeit hast.

Gehen wir mal davon aus, das dein Lader auf den ersten 3 Zellen korrekt anzeigt und auf den Zellen 4-6 einen zu geringen Wert. In deinem Fall beträgt der Unterschied irgendwas um 30 mV, da nur 1/10tel Volt Auflösung und nicht 1/100tel - und niemand weiß, wo der Überlauf stattfindet, ob bei .5 oder .6 oder .8

Ausgehend von 30 mV worst-case bedeutet das, das deine Zellen auf max. 4.23 V geladen - da ist noch bis 4.25 V Luft. Von Überladen kann man in dem Zusammenhang noch nicht sprechen, aber sie werden weit ans Limit geladen.

Wenn du nicht über geeignete Messmittel verfügst würde ich dir empfehlen, den Lader kalibrieren zu lassen, um auf der sicheren Seite zu sein.

Was den imax b6 und baugleiche betrifft ist die überall kursierende Kalibrierungsanleitung für die Füße, die Werte-Diffferenz ist selbst bei gewissenhaftem Arbeiten noch mehr daneben als ohne. Und zu allem Überdruss stimmt die Ladestromeinstellung beim B6 ebenfalls nicht, im Durchschnitt werden mit 10% weniger als angezeigt geladen - hab´s heute bei einem Gerät mal nachgemessen. Kein Wunder das das Laden bei 1c mit diesem Lader dann bis zu 15 minuten länger dauert, je nachdem wie gut der Gleichlauf der Zellen ist bzw. wie sehr sie driften.

[Mataschke]

Wenn du nicht über geeignete Messmittel verfügst würde ich dir empfehlen, den Lader kalibrieren zu lassen, um auf der sicheren Seite zu sein.

Scheint so , ich hab jetzt ein Unitest 9004, ein Amprobe AM-1280 ( was beides nun wirklich keine LIDL Geräte sind)

Aber irgendwie ... naja muss ichs wohl einschicken... :-/

[Crizz]

Mach das, Micha - sicher ist sicher. Hab auch schon einige kalibriert, hab auch mittlerweile zwei Cellog 8 und ein Powerlog 6 im Einsatz, und die gehen ohne Abgleich auch nicht an die Akkus. Ich brauch Anzeigen, die zumindest einen möglichst geringen Fehler beinhalten trotz der Verwendung als "Quick-Check", und bei ir ist noch noch fragiler als beim Normalanwender, deshalb kenne ich die Problematik auch besonders gut und kann es daher auch absolut empfehlen, eine möglichst exakte Kalibrierung durchführen zu lassen, sofern der Lader die Möglichkeit bietet - ich brauch es für exakte Ergebnisse, und allgemein ist es beruhigend eine Möglichkeit zu haben, andere Anzeigen auf deren Verlässlichkeit zu prüfen um mögliche Gefahren frühzeitig ausmerzen zu können oder ungenutztes Potential angleichen zu können.