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#1 Selbstentladung bei LiFePo von A123

Verfasst: 02.01.2011 02:45:48
von Rundflieger
Moin moin,

habe mir vor einem halben Jahr für zwei grössere Akkupacks einige von den 2300ern LiFePo Zellen von A123 beschafft. Zur Sicherheit hatte ich 3 Zellen mehr geordert als erforderlich. Diese Ersatzzellen hatte ich damals einzeln voll geladen und dann 500 mAh wieder entladen. Danach sind die Zellen wieder in Ihre originalen Schächtelchen gekommen.

Nun messe ich heute mal die Zellen und stelle mit Entsetzen fest, dass eine Zelle gerade noch 2 V hat. Bei den beiden anderen Zellen messe ich eine Leerlaufspannung von 3.30 V bzw. 3.31 V. Habe dann alle 3 Zellen einzeln auf 3.6 V geladen. Ergebniss: In eine Zelle liessen sich 720 mAh einladen, in die andere 1410 mAh und in die Zelle mit 2 V Leerlaufspannung liessen sich satte 2180 mAh einladen.

Wurden die Zellen nicht mal mit 5% Selbstentladung in 15 Jahren beworben ??
Das war nämlich der Hauptgrund, warum ich mich für diese Zellen entschieden habe.

Gruss Gustav

#2 Re: Selbstentladung bei LiFePo von A123

Verfasst: 02.01.2011 08:38:35
von Crizz
Nein, es war die Rede von 5 % Kapazitätsverlust - nicht von 5 % Selbstentladung. Kapazitätsverlust bedeutet, das die maximal nutzbare Kapazität im Lauf der Zeit geringer wird. Das hat mit Selbstentladung nix zu tun. Jede Batterie hat eine gewisse Selbstentladung, da machen die A123 keine Ausnahme. Das sie sehr unterschiedlich ausfallen kann hast du selber gemerkt. Eine total entladene Zelle nach 6 Monaten ist allerdings schon etwas außergewöhnlich und nicht die Regel, sondern die Ausnahme.

#3 Re: Selbstentladung bei LiFePo von A123

Verfasst: 02.01.2011 13:33:07
von Rundflieger
Crizz hat geschrieben:Nein, es war die Rede von 5 % Kapazitätsverlust - nicht von 5 % Selbstentladung.
Hier bin ich mir nicht so ganz sicher, denn hier wird ja von Lagern und Lagertemperatur gesprochen:

"also bei Raumtemperatur nach 15 Jahren nicht mal 5% Kapazitätsverlust !
selbst bei 55°C Lagertemperatur nach 15 Jahren <25% Kapazitätsverlust

bei 100% Ladezustand schauts auch nicht viel schlechter aus:

ich würde daraus für uns ableiten:
im Gegensatz zu Lipos können wir bei A123 die "nie voll lagern"-Regel vergessen"

Hier lese ich z.B.:
"... können Sie diesen Akku 1 Jahr lagern und verfügen immer noch über 98% der gespeicherten Energie vor der Lagerung!"

Oder weiter unten (letzter Pack): "Selbstentladung 2% in 12 Monaten"
Das deckt sich in keinster Weise mit meinen Messungen. Was stimmt hier nicht ??

Gruss Gustav

#4 Re: Selbstentladung bei LiFePo von A123

Verfasst: 02.01.2011 14:10:41
von Crizz
Das deine Zelle nicht vollgeladen waren.

#5 Re: Selbstentladung bei LiFePo von A123

Verfasst: 02.01.2011 19:11:24
von Gerry_
Ich habe heute auch festgestellt, dass meine LiFePos nach ca. 2 monatiger Lagerung ca. 30% ihrer Ladung verloren haben, obwohl ich sie seinerzeit noch vollgeladen hatte.

Also scheint das mit der geringen Selbstentladung nicht ganz zu stimmen...

Gedriftet sind die Zellen allerdings nicht.

Grüsse,
Gerry

#6 Re: Selbstentladung bei LiFePo von A123

Verfasst: 02.01.2011 23:44:52
von Rundflieger
Crizz hat geschrieben:Das deine Zelle nicht vollgeladen waren.
Also noch weiss ich, was ich tue ... ;-)

Habe die 3 Zellen heute nochmals getrennt auf 3.6 V geladen und danach mittels Limiter 1000 mAh entladen. Werde die Zellen jetzt 4 Monate in ihren Schächtelchen liegen lassen - und dann wieder messen. Zusätzlich habe ich weitere 24 Zellen ebenfalls in den gleichen Ladezustand versetzt. Sollte sich mein Verdacht bestätigen, dann rappelt's in der Kiste !
Gerry_ hat geschrieben:Ich habe heute auch festgestellt, dass meine LiFePos nach ca. 2 monatiger Lagerung ca. 30% ihrer Ladung verloren haben, obwohl ich sie seinerzeit noch vollgeladen hatte. Also scheint das mit der geringen Selbstentladung nicht ganz zu stimmen...
Also sind Herstellerangaben offensichtlich nicht mehr viel wert. Aber in 4 Monaten weiss ich definitiv mehr.

Gruss Gustav

#7 Re: Selbstentladung bei LiFePo von A123

Verfasst: 03.01.2011 07:48:31
von Crizz
Rundflieger hat geschrieben:Oder weiter unten (letzter Pack): "Selbstentladung 2% in 12 Monaten"
Das deckt sich in keinster Weise mit meinen Messungen. Was stimmt hier nicht ??
Rundflieger hat geschrieben:
Crizz hat geschrieben:
Das deine Zelle nicht vollgeladen waren.
Also noch weiss ich, was ich tue ... ;)
Rundflieger hat geschrieben: Diese Ersatzzellen hatte ich damals einzeln voll geladen und dann 500 mAh wieder entladen. Danach sind die Zellen wieder in Ihre originalen Schächtelchen gekommen.
Sind doch unterschiedliche Anfangsbedingungen, die Zellen waren nicht voll. Mehr hab ich nicht gesagt. ;)

#8 Re: Selbstentladung bei LiFePo von A123

Verfasst: 03.01.2011 09:14:39
von Juergen110
Rundflieger hat geschrieben:Werde die Zellen jetzt 4 Monate in ihren Schächtelchen liegen lassen
Rundflieger hat geschrieben:Sollte sich mein Verdacht bestätigen, dann rappelt's in der Kiste !
:scratch:
Hast du parallel einen Vibrator mit "Unterspannungs-Einschaltung" dazu gelegt????
Oder warum soll das dann "rappeln" ??

:albino:

:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

#9 Re: Selbstentladung bei LiFePo von A123

Verfasst: 03.01.2011 09:23:37
von Agrumi
Jürgen110 hat geschrieben: Hast du parallel einen Vibrator mit "Unterspannungs-Einschaltung" dazu gelegt????
und ich frag mich warum jemand akkus kauft und sie anschließend für 6, und dann für weitere 4 monate einlagert!!?? :scratch: :scratch:
normalerweise werde solche "aufladbaren" zellen benutzt. zum einfachen einlagern eignen sich stinknormale alkalizellen weitaus besser. :clown:

#10 Re: Selbstentladung bei LiFePo von A123

Verfasst: 03.01.2011 13:25:53
von Rundflieger
Agrumi hat geschrieben:... und ich frag mich warum jemand akkus kauft und sie anschließend für 6, und dann für weitere 4 monate einlagert!!?? :
Ganz einfach, weil ich zwischendurch noch was anderes zu tun habe ...

> normalerweise werde solche "aufladbaren" zellen benutzt.
Dann ist ja alles in Ordnung. Dann müssen Angaben in Datenblättern also auch nicht mehr stimmen.
Hauptsach die Rotorblätter drehen sich - und man kann sich darüber freuen ...

Was erzählst eigentlich dem Kunden, der sich aufgrund der zugesicherten minimalen Selbstentladung von 2% pro Jahr einen Pack als Notstarthilfe für sein Boot zugelegt hat, und das Teil dann ein Jahr später im Notfall unbrauchbar ist und dadurch Schaden entsteht ??

Scheinbar ist aus dem Modellbauer ein sehr unkritischer und damit "pflegeleichter" Kunden geworden.
Wobei man "pflegeleicht" auch anders übersetzen könnte ...

Gruss Gustav

#11 Re: Selbstentladung bei LiFePo von A123

Verfasst: 03.01.2011 14:13:46
von Crizz
Dann nimm Zellen, die für den Modellbau sind, und keine, die für Industrieanwendungen gedacht sind. Für den modellbau sind die A123 gar nicht spezifiziert. ;)

#12 Re: Selbstentladung bei LiFePo von A123

Verfasst: 03.01.2011 14:34:21
von Rundflieger
Crizz hat geschrieben:Dann nimm Zellen, die für den Modellbau sind, und keine, die für Industrieanwendungen gedacht sind. Für den modellbau sind die A123 gar nicht spezifiziert. ;)
Was heisst das jetzt genau ?
Gibt es jetzt verschiede Ausführungen von der 2300er A123 ANR26650 ?

Nachtrag: Eben finde ich was von A- und B-Ware. Ein Händler schreibt, er hätte nur A-Ware - deshalb soll man bei Ihm kaufen.
Gibt es diese B-Ware ? Wenn ja, welche Eigenschaften machen dieses Zellen zu B-Ware ?
Je mehr man stöbert, umso dubioser wird der ganze Handel rund um diese Akkus ...

Gruss Gustav

#13 Re: Selbstentladung bei LiFePo von A123

Verfasst: 03.01.2011 15:34:01
von satsepp
Worüber ich diese Tage gestolpert bin, es werden ja NEUE original A123 zellen so ab 12 EUR/Stück verkauft mit ca. 2300mAh.
Es gibt aber auch Hersteller die 10 stück für 20-30 EUR verkaufen. Hast Du solche?
Dann lese bitte mal das Kleingedrucke, dort steht dass es sich um gebrauchte Zellen handelt die schon hunderte oder tausende von Ladungen haben können, und lediglich auf die vorhandene Kapazität geprüft wurden.

Das mit der geringen Selbstentladung waren doch Konios, oder täusche ich mich da?
Diese haben aber sehr wenig C und sind als Antriebsakku nicht sonderlich geeignet.

Ansonsten habe ich von A123 nur gelesen dass Sie sehr wenig Verlust der Kapazität haben, selbst nach hunderten von Ladungen noch sehr viel Kapazität aufweisen. Das hat aber mit der Eigenentladung nichts zu tun, und ich würde hier eher einen Übersetzungsfehler vermuten.

Die Daten von der Starterbatterie kannst du nicht einfach auf andere Becherzellen übertragen, diese Starterbatterien können ganz speziell selektierte Zellen sein!
Bei 150 EUR für 4,6AH und 13,2V nehem ich an dass es sich um 4s2p 2300mAH handelt, und 18,75 EUR Pro Zelle ist für selektierte Zellen in Ordnung finde ich.

Sepp

#14 Re: Selbstentladung bei LiFePo von A123

Verfasst: 03.01.2011 16:08:05
von Crizz
Über Nachbauten, Fakes / Falsifikate etc. wurde auch im letzten Sommer schon genug geschrieben. Es gibt leider nach wie vor schwarze Schafe, die gefälschte Zellen als Orginale anbieten. Spätestens beim Preis weißman, das es in vielen Fällen nicht sein kann.

#15 Re: Selbstentladung bei LiFePo von A123

Verfasst: 03.01.2011 20:56:02
von sheep
meine Erfahrung ist, dass es bei den A123 durchaus vorkommen kann, dass man eine Zelle dabei hat, die sich sehr schnell entlädt (sogar bis 0V!). Solche Zellen verlieren aber erfreulicherweise keine Kapazität (wahrscheinlich, weil sie sich ohne Last über irgendwelche Leckströme entladen).
Bei einem 7s Pack habe ich so eine drinnen und muss hier nach etwa 1-2 Wochen über das Balancerkabel in die Zelle ca. 1000mAh reinladen. Wenn ich dann damit fliegen gehe, ist der Pack genauso performant wie alle anderen.
Allerdings habe ich das Phänomen bisher nur mit "pappgemantelten" Zellen aus China gehabt. Mit denen im grünen Schrumpfschlauch (aus D) gabs sowas bisher noch nicht.
Freundlicherweise hat mir der Chinamann damals ohne mit der Wimper zu zucken zwei Ersatzzellen geschickt, die in Ordnung waren.

Grüße
Berthold