Hallo,

hab heute beim Erstflug meines CopterX AE V2 ein seltsames Verhalten bemerkt:

Bei niedriger Drehzahl macht der Copterx bei Roll nach rechts auch noch etwas Nick nach vorn. Bei Roll nach links entsprechend etwas Nick nach hinten. Die Bewegung (beobachtet mit abgeklemmtem Motor) der Taumelscheibe ist in Ordnung, d.h. bei Nick bewegt sie sich nur vor/zurück, bei Roll nur rechts/links. Bei höheren Rotordrehzahlen ist der Effekt weg, da ist Roll auch Roll ohne Nick.
Habe die original Esky 2,4Ghz Funke vom Belt, d.h. m.W. kein programmierbarer Mischer. Servos an der TS sind Savöx 254, Regler ist ein Turnigy Plush.

Kann sich das jemand erklären?

Grüße
Männe

Moin.
Schau Dir mal die Paddel genau an. Wenn diese nicht sauber zum Paddelrahmen und parallel zueinander ausgerichtet sind, dann kann es zu dem von Dir beobachteten Verhalten kommen.

Hallo,


habe die Paddles nochmal penibel ausgerichtet. Mir viel jetzt nichts mehr auf, aber spätestens mit Abhebedrehzahl ist das beschriebene Verhalten eh weg.

Danke und Gruß
Männe

ist normal, bei zu geringer Drehzahl.Gib Drehzahl und flieg

Du sollst mit mit dem Heli ja auch nicht rumstehen sondern fliegen. Im Stand ist es normal das sich der Rotor nicht da hin neigt wo du hinsteuerst, hat was mit dem Paddelgedöns-Keiselfeffekt-what ever zu tun. Verstehen muss man das nicht

Das war auch einer meiner ersten Anfängerfehler. Gesehen das der Rotor bei zyklischen Steuerbefehlen 45° schräg kippt und darauf beim Sender die Virtuelle Taumelscheibenverdrehung angeschmissen. Habe bestimmt 2 Tankfüllungen gebraucht bis ich gemerkt habe das der Heli irgendwie 45° versetzt auf Steuerbefehle reagiert, aber hey so kann man auch Rundflug machen

Basti 205 hat geschrieben:Paddelgedöns-Keiselfeffekt-what ever

Ich schmeiß mich weg, das is noch besser als Nukular

Gruß
Martin

Basti 205 hat geschrieben:hat was mit dem Paddelgedöns-Keiselfeffekt-what ever zu tun. Verstehen muss man das nicht

MUSS man nicht, KANN man aber. Ist auch eigentlich gar nicht so schwer. Prinzipiell geht es ja um den "Drehwinkel" zwischen zwischen zyklischer Blattverstellung und Neigung der Blattspitzenebene.
Bei hoher Drehzahl kommt die Rückkehrwirkung der Neigung der Blattspitzenebene aus der Fliehkraft der Blätter. Die Blätter schlagen in Resonanz, also mit den gewohnten 90° Winkel zwischen Blattverstellung und Neige-Reaktion. Bei NULL drehzahl kommt die Rückstellwirkung allein aus der Federsteifigkeit (fälschlicherweise oft "Dämpfung" genannt) und der Biegung der Rotorblätter. Diese folgt direkt, d.h. mit quasi NULL grad Winkel. Im zwischenbereich (niedrige Drehzahl) gibts dann folglicherweise auch ein Zwischending (irgendwas zwioschen 45 und 70°).

Abhilfe:
-Fliehkraftanteil erhöhen, z.B. durch Drehzahlerhöhung oder durch schwerere Blätter
-Elastizitätsanzeil vermindern, z.b. durch weichere "Dämpfung" oder schlaffere Blätter

gruß
andi

.. da bleibe ich lieber bei Nukular

@andi: ich will damit Deinen Beitrag nicht entwürdigen. Aber ich habs halt nicht kapiert - vermutlich weil ich in dieser Ecke der Helifliegerei nicht sonderlich bewandert bin. Ausserdem hätte ich jetzt gedacht, das das eher was mit den Präzessions-Effekten zu tun hätte (das war doch das mit dem kreisel, der der nach rechts geht, wenn man ihn gerade anschubst )

Grüsse Wolfgang

klingt logisch, deshalb auch eine 45°versetze Paddelstange bei Koaxen, leichte Blätter geringe Drehzahl.

...aber ich bleibe auch lieber bei Nukular

Moin.
Mir ist klar, dass ich mit meinem Theorie-Terror für den normalen Modellheli-Konsumenten über das Ziel hinausschiesse. Aber ich persönlich finde es besser, wenn eine Erklärung im Thread gegeben wird anstatt wie so oft den

Paddelgedöns-Keiselfeffekt

heranzuziehen, der quasi als Universal"erklärung" dient für alles, was am Heli nicht ganz so trivial ist. Ich versuche ja schon immer, das Fachchinesisch soweit zu übersetzen dass auch der interessierte Laie mitkommen kann.
Wenn euch das zuviel ist, dann sagts mir einfach, dann halte ich mich da zurück.
@Basti: richtig bemerkt mit den Koaxen. Wobei 45° schon extrem heftig ist, ich hatte rechnerisch mal etwa 65° bestimmt, musste dafür aber ein paar Werte schätzen und Annahmen treffen.

gruß
andi

acanthurus hat geschrieben:Wenn euch das zuviel ist, dann sagts mir einfach, dann halte ich mich da zurück.

Nein dass passt schon andi.

Ich finde auch, das so Erklärungen schon passen. Wenn es einen interessiert, und er es nicht versteht, kann er ja nachfragen. Dazu ist das Forum ja da.
Mein "Nukular" war halt _mein_ persönliches nukular.

Grüsse Wolfgang

acanthurus hat geschrieben:Ich versuche ja schon immer, das Fachchinesisch soweit zu übersetzen dass auch der interessierte Laie mitkommen kann.
Wenn euch das zuviel ist, dann sagts mir einfach, dann halte ich mich da zurück.

Ganz im Gegenteil, ich bin froh, dass sich jemand die Zeit nimmt, das verständlich zu machen, ohne dass man dafür gleich ein Physikstudium braucht! Weiter so!

Gruß,
Claus

acanthurus hat geschrieben:MUSS man nicht, KANN man aber. Ist auch eigentlich gar nicht so schwer. Prinzipiell geht es ja um den "Drehwinkel" zwischen zwischen zyklischer Blattverstellung und Neigung der Blattspitzenebene.
Bei hoher Drehzahl kommt die Rückkehrwirkung der Neigung der Blattspitzenebene aus der Fliehkraft der Blätter. Die Blätter schlagen in Resonanz, also mit den gewohnten 90° Winkel zwischen Blattverstellung und Neige-Reaktion. Bei NULL drehzahl kommt die Rückstellwirkung allein aus der Federsteifigkeit (fälschlicherweise oft "Dämpfung" genannt) und der Biegung der Rotorblätter. Diese folgt direkt, d.h. mit quasi NULL grad Winkel. Im zwischenbereich (niedrige Drehzahl) gibts dann folglicherweise auch ein Zwischending (irgendwas zwioschen 45 und 70°).

Abhilfe:
-Fliehkraftanteil erhöhen, z.B. durch Drehzahlerhöhung oder durch schwerere Blätter
-Elastizitätsanzeil vermindern, z.b. durch weichere "Dämpfung" oder schlaffere Blätter

Hallo Andi,

top erklärung! Und mit Drehzahl ist der Effekt weg.
Grüße
Männe