Moin,
die Idee mit den zwei Gaskurven, einmal zum Starten und ca. auf Nenndrehzahl hochdrehen, dann Umschalten in die eigentliche Rundflugdrehzahl
soll sicherstellen, dass man nicht mit einem Schlag aus dem Leerlauf den Motor "hochreisst".
Manche Sender bieten die Möglichkeit, eine Verzögerung beim Umschalten zwischen den Flugphasen einzustellen, ob die FF7 das hat, weiss ich nicht.
Meiner Meinung nach ist Standgas bei min. Pitch einfach zu wenig, denn da kuppelt der Motor bzw. die Fliehkraftkupplung schon aus.
Das macht mitten im Flug keinen Sinn.
Das Start- und Hochdrehprozedere bzw. die Einstellung der "Anlass- und Raustrage Gaskurve" hängt auch etwas davon ab,
wo du den Schwebepunkt auf dem Pitchknüppel hast. Knüppelmitte? Oder darüber?
Gib mal Bescheid, dann passen wir die Kurven entsprechend an.
Bei der Vergasereinstellung vermute ich, dass du die Gemischnadel zuweit zugedreht hast, daher die ganze Regelung bisher über die Hauptnadel ging,
die schliesslich auch den Gesamtdurchfluss beinflusst. Das wäre eine Erklärung dafür, dass nach dem Zudrehen der Hauptnadel der Motor gar nicht mehr will.
Ich würde nun so vorgehen:
Vergaserservo bzw. das Küken auf "Motor aus" stellen, Vergaser ganz zudrehen.
Die Gemischnadel im Vergaserküken erst (rechtsrum) zudrehen, dann nach links 1 1/2 Umdrehungen öffnen.
Die Hauptnadel ebenfalls 1 1/2 Umdrehungen nach links aus der vollständig eingedrehten Position öffnen.
Damit solltest du den Motor erstmal starten und auf Schwebedrehzahl bringen können.
Wenn nicht, die Gemischnadel in 10° Schritten zudrehen, die Vollastnadel erstmal in Ruhe lassen.
Dann verfährst du nach diesen Einstellregeln (vom Heliclub Hamburg):
Einstellung der Gemischnadel (Leerlaufnadel):
Motor warmfliegen, ein paar Minuten schweben, also nicht nur kurz abheben und gleich wieder landen.
Drehzahl auf Leerlauf. Der Motor muss sofort in den Leerlauf fallen und darf nicht "herummeckern" und auf hoher Drehzahl hängenbleiben.
Damit wäre er zu mager, das tritt aber eher bei den aus der Mode gekommenen Resonanzrohren auf.
Dann den Spritschlauch kurz vor dem Vergaser zudrücken.
Zählen: 1001 - 1002 - 1003 - 1004 - 1005.
Bei 1003 sollte der Motor an Drehzahl zulegen und bei 1005 aus sein. Perfekte Einstellung.
Dreht der Motor schon bei 1001 hoch, ist er zu mager.
Wenn der Motor nach 1005 immer noch im Leerlauf herumbrabbelt, ist er zu fett.
Die Gemischnadel dürfte irgendwo so bei 1 Umdrehung geöffnet passend eingestellt sein,
mit der Methode nähert man sich aber "von der sicheren (fetten) Seite" einem funktionsfähigen Setup.
Vollast: Wenn der Motor schon beim Gasgeben aus dem Schweben heraus spuckt und stark raucht, klarer Fall, zu fett, Vollast 1-2 Klicks zudrehen.
Ansonsten: Steigflug mit max. Pitch, hier sollte über eine längere Zeit hinweg, min. 4-5 Sekunden, eine deutliche Rauchfahne zu sehen sein
und der Motor nicht allzusehr in der Drehzahl einbrechen.
Manche Piloten fliegen gerne mit 12° oder mehr Pitch, das mag ich nicht so, damit würgt man die meisten Motoren zu sehr ab.
Wenigstens für die Einstellung würde ich mich mit max. 10° zufriedengeben und den Motor daraufhin einstellen.
Bei der Testerei natürlich immer wieder die Temperatur beobachten.
Solange man den Finger (wieder 1001 - 1002 - 1003 - 1004 - 1005..) schmerzfrei auf der Abdeckung des Kurbelgehäuses auflegen kann, ist die Temperatur in Ordnung.
Gruss,
Thilo
P.S.: MIt dem Verweis auf die Webseite von OS Engines und der Motoranleitung wollte ich nur 'rauskriegen, welcher Vergaser
mit welcher Grundeinstellung bei dir zum Einsatz kommt.
Gerade bei den 46ern hat man z.T. schon irgendwelche "Wühltisch-Grabbel-Kisten-Vergaser"
gesehen, die vielleicht für den Flug mit 'nem Pizzablech gut sind, Motor Vollgas oder aus, aber nicht für 'nen Heli taugen.
Wollte hier keine Englisch-Abfrage-Stunde einläuten