mittlerweile unsere "RHF-Basis, mobil" (weniger förmlich "überallZuHause") in
Kassel bei der Fa. Gante abgeholt.
Die Firma hat zwar laut einschlägigen Foren nicht den besten Ruf, was Service
und Support angeht, aber die Preise sind halt unschlagbar.
Ich dachte, ich fasse hier mal unsere Erfahrungen zusammen.
Nachdem wir also auf der Reise-Messe in HH das Auto gekauft haben, obwohl uns der Gedanke einer Finanzierung nicht sonderlich begeisterte, kam dann am Sonntag, den 3.3.2007 um 21:00 der Anruf der Firma Gante (Der Chef, Uwe Gante war selber am Telefon), dass unser Auto da sei, und wir es abholen können.
Tza hatte schon im Vorfeld geklärt, dass sie kurzfristig Urlaub einreichen
würde, wenn das Auto da ist, und reichte also telefonisch ihren Urlaub ein,
so dass wir am Montag die Papiersachen erledigen konnten, und Di dann nach
Kassel fahren, um das Auto zu kaufen.
Übergabetermin war 12:00.
Di. 6.3.2007:
geplanter Tagesablauf:
Um 0800 auf die Bahn, das Auto abholen, abends mit Beate und Gerry treffen,
und Kegeln gehen.
tatsächlicher Tagesablauf:
Tza ist um 0500 auf, ich um 0600 weil ich wieder die halbe Nacht am Rechner
war.
Trotzdem schafften wir es erst, gegen 9300 auf der Bahn zu sein, und in
Hannover kamen wir in einen fetten Stau.
Wir riefen also bei der Fa Gante an, um Bescheid zu geben, dass wir den Termin nicht halten könnten. Dies stelle aber kein Problem dar, nach Aussage von Herrn Gante sei bis um 1830 auf jeden Fall jemand da, wenn es sein muss, auch länger.
Gegen 1400 erreichten wir dann Niederelsungen bei Kassel, wo der Firmensitz
ist. Ein recht großes Areal, mit unzählig vielen Wohnmobilen.
Dort sprachen wir einen Mitarbeiter an, der uns sagte, dass die
Fahrzeugübergaben unten im Dorf stattfinden würden. Wir könnten ihm direkt
hinterherfahren, weil er eh grade dorthin fährt. Mit Mühe und Not schaffte
ich es, ihm zu folgen, obwohl der MX-5, den wir ja in Zahlung gaben, nicht
grade lahm ist. Anscheinend haben die lustigen Schilder mit den merkwürdigen Zahlen in ländlichen Regionen andere Bedeutungen als in der Großstadt

Wir kamen also dann da an, wo die Wagen übergeben werden, sollten noch einen Moment warten, weil noch andere Kunden vor uns dran sein.
Bis wir dann dran kamen, verging etwas über eine Stunde, was ich aber nicht
als Problem ansehe, weil wir schliesslich den abgemachten Termin nicht
eingehalten haben.
So nutzen wir die Zeit schon mal, unser Auto von aussen zu inspizieren.
An einigen Stellen war überflüssiges Silikon verschmiert, und die
Passgenauigkeit der Kunstoffteile am Aufbau war nicht 100% exakt, beides
konnten wir aber ohne Probleme verschmerzen, man muss immer im Hinterkopf halten, dass es ein vollausgestattetes Auto ist, zu einem Preis, wo man normalerweise nur Gebrauchte bekommt, die weniger Ausstattung haben, aber schon 50.000 Km gelaufen sind.
Der Monitor der Rückfahrkamera, die wir zusätzlich bestellt haben, war an
einer vernünftigen Stelle auf dem Armaturenbrett befestigt, jedoch mit
Senkkopfschrauben, ohne dass der Metallfuß gesenkte Löscher hat. Stehen also ein paar mm ab. Ich werde die Schauben einfach durch Linsenkopfschrauben ersetzen, und gut ist.
Schliesslich ging es dann auch bei uns langsam los, eine Frau, die wohl den
Verkauf leitet, ging mit uns den Wagen durch.
Naja, sie fing damit an, aber wurde öfters durchs Telefon unterbrochen, musste weg, kam wieder, und hatte wohl hörbar miese Laune, was sie auch in
Anwesenheit der Kunden am Telefon deutlich machte.
Das ganze Prozedere zog sich lange hin, aber wir konnten unser Auto dann auch erstmal von Innen in Augenschein nehmen.
Der TFT-Bilschirm war noch nicht eingebaut (normalerweise werden Sat-Receiver und TFT nur "beigelegt", aber auf der Messe wurde uns zugesagt, dass das TFT eingebaut werden würde).
An den Sitzen im Fahrerhaus waren rechts als auch links zwei Plastikteile defekt, die im Laufe des Tages noch getauscht wurden.
Da sich das ganze noch etwas hinzog, bekamen wir einen Essensgutschein für ein Restuarant um die Ecke.
Mittlerweile war es 1800. Gerry rief an, um zu fragen, wie unsere Planung
aussieht, weil die beiden gegen 18:30 losfahren wollten.
Ich konnte leider keine genaueren Angaben machen, also verblieben wir erstmal so, dass wir, je nach Uhrzeit noch zum Kegeln nachkommen, oder halt nicht, wenn es zu spät wird.
Gegen 1930 sind wir dann mit unserem Auto los, der TFT war montiert, und die defekten Plastikteile am Sitz getauscht.
Wir sind erstmal zu einem Supermarkt, den Kühlschrank mit den wichtigsten
Sachen versorgen.
Da es jetzt schon 2000 war, und wir doch einen langen, und aufregenden Tag
hinter uns hatten, haben wir beschlossen, nicht mehr zum Kegeln zu gehen,
sondern uns einen schönen Stellplatz zu suchen, und am nächsten Tag
weiterzufahren, morgens kurz dem EHS einen Besuch abzustatten, da wir
Nachmittags mit Mike telefoniert hatten, und gefragt haben, ob es OK sei,
wenn mir mal reinschneien.
Also ging es auf die Bahn, wir wollten den ersten Rastplatz nehmen, der kommt, aber vorher kam schon die Ausfahrt nach Warburg.
Also runter von der Bahn, und beschlossen, vorm EHS zu nächtigen.
Gegen 2100 waren wir da, es war noch Licht an, und Rainers Auto stand noch vor der Tür. Einfach so hinstellen, fand ich dann auch doof, also habe ich Rainer kurz angerufen, und gesagt, dass ich gerne vor seinem Büro parken würde

Naja, wir sind dann erstmal rein, und haben und die "heiligen Hallen" vom EHS anschauen dürfen.
Ein Paradies für jedem Modellbauer

Es war ein netter Abend, interessante Gespräche, aber gegen 0000 haben wir uns dann aber doch in unser Auto zurückgezogen, ich wollte den Sat-Receiver noch anschliessen, und wir mussten uns ja erstmal etwas einrichten.
Im Bettbereich kam mit die Abdeckung einer Lampe entgegen, aber die war
einfach nicht richtig fixiert gewesen, und der Griff an der Innenseite der
Toilettentür war auch nur halbherzig befestigt, so dass ich ihn schnell in der
Hand hatte.
Beides Sachen, die mit Bordmitteln schnell zu beheben waren.
Was nicht so pralle war, war dass zwar die Sat-Schüssel montiert war, das
Kabel aber rumbaumelte, und nicht in der schon vorhandenen Dose angeschlossen war.
Da konnte ich mit Bordmitteln dann auch nichts machen, ich müsste 2 Bretter
durchbohren, und eine Abdeckung abschrauben, um an die Dose zu kommen.
Werkzeug hatte ich jedoch keins dabei, erst recht keine Bohrmaschine.
Auch eine freifliegende Verkabelung, um den TV nutzen zu können, war nicht
möglich, da der Receiver SCART-Ausgang hat, der TFT einen properitären
Stecker, mit etlichen Kabeln, einen DBI und einen VGA-Eingang hat, aber halt
kein SCART.
TV fiel also an diesem Abend flach.
Dann bin ich noch etwas online gegangen (nur GPRS verfügbar, kein UMTS), aber nach 30 Minuten war mein Akku leer, und ich musste feststellen, dass mein 300W Inverter zu schwach für mein Notebook-Netzteil war. Also, hatte ich Zeit, bis um 0400 die vielen Handbücher zu lesen, die zu dem Auto gehören. Und ich habe das erste mal in unserem Auto gegessen, um tiefgefrorene Jägerklösse aufzuwärmen und zu essen, reichte auch die rudimentäre Ausstattung, die wir bis dato an Bord hatten.
Mi. 7.3.2007:
geplanter Tagesablauf:
Nach Herne fahren, meinen Dad besuchen, das Auto zeigen, und einen entspannten Tag im Pott verbringen.
tatsächlicher Tagesablauf:
Gegen 0900 sind wir aufgestanden, und haben den Rest der Crew bei EHS besucht, etwas mit Rainer Mike und Olli geklönt. Mike nahm sich dann auch noch Zeit, mal einen Blick auf die Problematik mit dem Sat-Gedöns zu werfen. Sein Lösungsansatz sah auch wie meiner aus, natürlich noch eine Nummer
professioneller, mit schicken Kabelkanälen. Aber ohne den Adapter würde uns
das ganze nicht weiterbringen.
Ausserdem haben wir morgens im Hellen gesehen, dass ein Oberlicht gebrochen war, bei der Übernahme konnte man das im Dunkeln nicht mehr sehen.
Nach einigen schönen Stunden beim EHS sind wir also nochmal zurück zur Fa. Gante, um zu erfragen, wie die sich das mit dem Receiver vorstellen, und ob man ggf. noch was wegen des Oberlichts unternehmen könne.
Wir sollten etwas warten, teilte und die Frau mit, die vorher mal wieder sehr
lautstark einem Kollegen mitgeteilt hat, was ihr an der Organisation vom
Laden nicht passt. Wieder vor Kunden.
Schliesslich waren wir dann auch dran, und ich redete mit dem Techniker, wegen der Sat-Geschichte.
Der Anschluss gehört dazu, wenn man ein "Komfort-Paket" nimmt, wurde mir
mitgeteilt. Dieser sollte 68,- EUR kosten. Da wir die Sache aber
abgeschlossen haben wollten, haben wir nachgefragt, wie lange der Spass
dauern würde.
Wir müssten dann in die Werkstatt, und dann dauert es ca. 1 Stunde.
Dafür haben wir uns dann entschieden.
Also sind wir zu der Werkstatt gefahren, und seitdem war das etwas "mulmige" Gefühl wie verschwunden.
Der Laden war recht rustikal, eine große Halle, in der der 4 WoMos standen,
draussen waren auch noch einige, aber wir wurden sofort sehr freundlich
begrüßt, man bot uns Kaffee und Tee an.
Der Vorgang zögerte sich trotzdem noch einiges hinaus, ich konnte aber mit dem Chef der Werkstatt einige Gespräche führen.
Fazit der Sache: Wir können bei allen Problemen immer direkt mit der Werkstatt Kontakt aufnehmen, ohne den Umweg über die Firma machen zu müssen. Das beruhigte uns doch ziemlich.
Zwischenzeitlich hatte ich mit meinem Dad telefoniert, um ihm zu sagen, dass
sich unsere Ankunft in Herne noch verzögern würde, es war mittlerweile schon wieder nach 1500, und wir sind dann so verbleiben, dass wir dem Umweg über den Pott nicht machen, sondern am nächsten Tag direkt nach HH zurückfahren, um das Auto anzumelden.
Das Auto war schliesslich fertig, alles zu unserer Zufriedenheit, und
erfreulicherweise kostete der Einbau vor Ort dann nur noch 34 EUR.
Es war allerdings schon wieder viel später, als geplant, so dass wir nach
einem Stellplatz (SP) in der Nähe fragten (ich hatte ja immer noch kein Strom
fürs Notebook). Uns wurde ein SP empfohlen, der auch echt schön war, wir sind hin, haben vorher noch was leckeres zu Essen in einer Pommesbude gekauft, und dann (mit TV!) einen entspannten Abend gehabt.
Achja, auch dort hatte ich nur GPRS, aber durch Zufall kam ich noch kurz mit
dem Besitzer des Platzes ins Gespräch und erfuhr, dass es auf dem Platz
kostenloses WLAN gab.
Do. 8.3.2007:
geplanter Tagesablauf:
Gegen 0800 Richtung HH fahren, und das Auto anmelden.
tatsächlicher Tagesablauf:
Gegen 0900 bin ich wach geworden, Tza gegen 0930, es war also nicht mehr
möglich, bis um 1300 die Zulassungstelle in HH zu erreichen, weil wir
frühestens um 1000 hätten losfahren können. Also haben wir beschlossen, den Tag einfach auf dem Platz zu bleiben, und unser neues "zuHause" zu geniessen.
Das taten wir auch surfender- und TV-guckenderweise.
Gegen Abend sind wir dann Richtung HH gefahren.
Fr. 9.3.2007:
geplanter Tagesablauf:
Vormittags mit dem CC zur Zulassungsstelle (den Camper wollte ich in HH nicht fahren, solange er noch nicht Vollkasko versichert ist).
tatsächlicher Tagesablauf:
Gegen 1100 erfahren, dass unser Fahrzeugbrief _nicht_ in HH angekommen ist.
Also auf Montag warten.

Ein paar Worte zu dem, was wir eigentlich gekauft haben:
Das Auto
Es ist ein Fiat Ducato 33, mit 2,3 Litern Hubraum und 100kw/130Ps geworden.
Dabei ging es uns weniger um die Geschwindigkeit, als um die Maximalzuladung des Autos.
Auch wenn uns einige Leute aus der KFZ-Branche vom Fiat abgeraten haben, haben wir diesen jetzt genommen, weil es das WoMo eh "nur" mit dem Fiat als Basis gibt, und wir in den vielen Mietfahrzeugen, die wir schon hatten, sehr oft Ducatos hatten, und mit denen eigentlich recht zufrieden waren.
Das Modell ist von 2007, also neu, leider ist in dem Segment der Nutzfahrzeuge Stand der Technik nicht das, was bei PKW üblich ist.
Wir haben nur einen Fahrerairbag, Beifahrerairbag wäre möglich gewesen, aber hätte die Lieferung das Autos immens verzögert, Seitenairbags sind gar nicht im Programm.
Positiv ist, dass der Wagen neben ABS auch ASR hat (zuschaltbar), und die 4
Aussenspiegel elektrisch verstellbar sind, und auch über eine Heizung
verfügen.
Das Cockpit ist schlicht, aber funktional.
Neben 4 "analogen" Anzeigen (Drehzahlmesser, Tachometer, Kühlwassertemperatur und Tankanzeige) gibt es noch ein digitales Display, ca. die Größe einer FX-18 Anzeige. Durch die geringe Größe der Anzeige kann man sich nur durch die verschiedenen Anzeigen scrollen, lediglich die Uhr und der Stand der Scheinwerferregulierung wird permanent angezeigt. Neben Kilometerzähler und Tageskilometerzähler kann man auch den aktuellen Verbrauch sehen, und den Durchschnittsverbrauch, Fahrzeit und Durchschnittsgeschwindigkeit seit dem Rücksetzen des Tageskilometerzählers. Also alles in allem recht brauchbar.
Der Spritverbrauch des Autos ist erstaunlich gering, mit 85 hinter einen LWK
liege ich bei 6-7 Litern, bei 110 ohne Vordermann bei 8-9 Litern. Schneller
fahre ich mit dem Teil eh nicht, da es ab 100 deutlich seitenwindempfindlicher
reagiert. Da schafft aber evtl. die Luftfederung Abhilfe, die ich noch
nachrüsten lassen will.
Auf den ersten 500 Km hatte ich einen Durchschnittsverbrauch von 8 Litern, was deutlich unter dem unseres 206 CC liegt, auch wenn mit dem natürlich
erheblich schneller unterwegs bin.
Der Aufbau
Der Aufbau ist von der Firma Miller, der Manitoba aus der Lakes Reihe.
Das wir schon genügend verschiednene Aufbauten getestet haben, kam uns der einfach gelegen.
Er hat eine riesige Heckgarage, also Platz genug für alle Modelle und das
Campinggeraffel.
Darüber befindet sich das ausreichend breite Doppelbett.
Die Wertigkeit des Aufbaus kann sicherlich nicht bei einem Euramobil
mithalten, aber dafür hat mal halt auch einen Preisdifferenz von 20000 EUR
(oder deutlich mehr, wenn man die Extras mit einrechnet).
Alle verbauten Komponenten entsprechen den "Standards", Truma Heizung,
Thetford-Kassetentoilette, auch der Kühlschrank entspricht den Geräten, die
wir von den Euramobilen kannten, nur dass er leider keinen "Auto"-Modus hat, man also fallweise immer manuell einstellen muss, ob er an 12V, 230V oder per Gas läuft.
Fazit
Bis dato sind wir echt begeistert, die Übergabe war (wie befürchtet) eher mau, aber die Hoffnung, nun alles, was anliegen sollte direkt mit der wirklich
freundlichen Werkstatt regeln zu können, ist vielversprechend

Fotos haben wir noch keinen eigenen gemacht, folgen im Laufe des WE, aber er sieht eh _noch_ aus wie auf der Homepage.
Technische Daten des Herstellers:
http://www.uwegante.de/nw7/miller/mani.php
Einige Fotos:
http://www.uwegante.de/nw7/miller/images/Manitoba/
Last, but not least, Danksagungen:
1) Allen Usern, die uns 2005 so ein schönes Weihnachtsgeschenk bereitet haben. Namentlich Plextor, der uns mit der Sache konfrontierte

2) Allen Usern, die HTC unterstützt haben, namentlich Aeroworker, der das ganze ins Leben gerufen hat, und Friso, der es regelmäßig gepuscht und selber unterstützt hat.
3) Meinem Dad, dem wir es zu verdanken haben, dass wir uns ab Oktober keinen Kopf mehr über die Finanzierungssache machen müssen.
4) Tza, die meine Flausen erträgt, unterstützt und mitmacht, seien es Helis, oder Mittelaltermärkte, beides Sachen, wo wir mit dem Camper sehr viel Spass haben werden.