Hier passen wohl die Erlebnisse mit meinem Impressivo Massimo von Höllein rein. Auch wenn das jetzt kein Heli ist.
Mit dem hatte ich bei jetzt bei weniger als zehn Starts etwa fünf Abstürze. Der Vogel lebt aber immer noch!
Die ursprüngliche Motorisierung: AXI2820/14 mit 860kv an 6s. Beim Prop war ich wenig schlau und habe einen Faltprop 8*6" montiert. Der Standschub war jedenfalls beeindruckend bei vergleichsweise wenig Lärm.
Beim Erstflug im Oktober 2012 hatte ich blöderweise in der Funke noch Dual-Rate von der Ruderjustage eingestellt. D.h. 100% und ohne Expo. Was bei so einem Modell nach dem Start dann abging kann man sich denken: Ein harter Kampf um die Fuhre auf Roll und Höhe zu stabilisieren. Vollgas habe ich gar nicht erst probiert, das hätte die Sache noch verschlimmert. Das Ende kam schnell: Ich hatte das Gas zu weit zurückgenommen und der Flieger kippte ab und trudelte aus 5m Höhe ins hohe ungemähte Gras neben der Landebahn. Es gab keinen sichtbaren Schaden, musste nur Gras aus dem Prop-Mittelstück pulen.
Der Zweitstart mit dann sinnvoller Dual-Rate war dann allerdings noch kürzer: Beim Start aus der Hand mit Halbgas spürte ich ich ein kurzes Wischen am Zeigefinger, ich habe mich aber aufs Modell konzentriert und gar nicht erst hingesehen. Stattdessen habe ich meinen Helfer gebeten, nach meiner Hand zu sehen. Er meinte nach einem kurzen Blick: Lande mal besser schnell! Dann also Gas raus und nach einer verkürzten Platzrunde habe ich den Impressivo - natürlich viel zu schnell - auf die Landebahn gedrückt. Nach langem Rutschen kam er dann quer und überschlug sich. Und wieder keine Schäden am Modell! Noch nicht einmal die Balsa-Seitenleitwerke abgeknickt. Nur mein Zeigefinger hatte am Handrücken beginnend sieben saubere mäßig blutende Schnitte. Die Faltprops von Aeronaut sind wirklich scharf, daher hatte ich wohl auch kaum Schmerzen gehabt. Also alles zusammenpacken und im Krankenhaus nähen lassen. Die Bilder erspare ich euch. Bis auf Narben ist da alles sehr gut verheilt.
Am nächsten Wochenende ging es dann mit rechter Hand im Verband weiter. Wenn ich mich recht erinnere, hatte ich einen vorsichtigen Flug ohne besondere Vorkommnisse und beim nächsten Flug wollte ich mal sehen was so geht mit der Motorisierung: Also aus der Höhe anstechen und mit Vollgas über den Platz. Beim Erreichen der Platzgrenze gab es einen Knall, etwas flog vom Heck weg und der Motor war aus. Ich dachte mir: Ok, der Propeller ist geplatzt, Faltprop ist bei über 20000 Touren wohl doch keine gute Idee. Da Kontrolle noch vorhanden war, wollte ich eine Runde drehen, Geschwindigkeit abbauen, und dann landen. Als er an mir vorbeiflog habe ich im Heck weder Propeller, Spinner, Motorspant noch Motor gesehen. Alles weg
Da hatte der Impressivo inzwischen schon so viel Geschwindigkeit verloren, dass sich die fehlenden 200g im Heck bemerkbar machten: Er nahm die Nase runter und trotz voll Ziehen ging es auf Tiefe. Die Landung erfolgte dann ziemlich in der Nähe des ersten Absturzes im hohen Gras. Auch hier wieder bis auf den fehlenden Antrieb fast ohne weitere Schäden. Nur das rechte Seitenruder hatte einen sauberen Schnitt vom Propellerblatt das da durchgeflogen ist. Vom Antrieb habe ich trotz stundenlanger Suche nichts gefunden. Neben dem teuren Motor hätte es mich schon interessiert, was da genau gebrochen ist.
Zum Glück war der Regler fest genug mit Klettband eingesetzt, man sieht im Bild noch die drei Buchsen zum Motor. Wenn es den Regler auch noch rausgezogen hätte, wäre nur Kleinholz übriggeblieben.
Der neue Antrieb ist jetzt ein AXI2820/10 (1200kv) auch wieder an 6s mit Graupner Speed-Prop 6.5*6.5". Noch liegen habe ich auch 7*7", aber noch nicht probiert.
Da zumindest mein Impressivo-Massimo nur ziemlich grenzwertig aus der Hand zu starten ist, habe ich im weiteren eine Flitsche benutzt. Da diese aber wohl auch etwas überfordert ist und der Impressivo damit nur zäh auf Speed kommt, habe ich einmal zu früh Gas gegeben. Sehr blöde!
Der Propeller hat natürlich das Seil eingefangen, aufgewickelt und mit sich schnell bildenden Schlaufen auf die Seitenruder eingeprügelt. Das ging blitzschell. Bis ich meinen Fehler erkannt hatte und Gas wegnehmen konnte war soviel Seil zwischen Motor und Propeller-Mitnehmer gequetscht, dass der Mitnehmer von der Welle gedrückt wurde und der Impressivo wieder frei vom Seil war. Da konnte ich dann bequem einfach geradeaus landen. Und wieder ohne weitere Schäden, nur mein Stolz und die beiden Seitenleitwerke waren lädiert. Propeller, Mitnehmer und Motor waren noch einwandfrei. Davon habe ich keine Bilder.
Der bisher letzte "Landung" ist etwas merkwüdig. Beim Impressivo ist die Endleiste zwischen den Seitenleitwerken abgetrennt von den Querrudern aussen aber ansonsten gleich. Original sollen diese festgeklebt werden, ich habe die aber als Landeklappe angelenkt. Bei den wenigen Starts habe ich die Wirksamkeit noch nicht systematisch erproben können. Mitten beim Flug find der Flieger jedenfalls um die Rollachse unhaltbar instabil zu werden. Ich probierte ein paar Sekunden gegenzuhalten allerdings nur mit wenig Erfolg. Als der Impressivo dann bei den wilden Manövern zu weit vom Platz wegdriftete habe ich dann lieber den Antrieb abgestellt und ihn auf einen Acker runtertrudeln lassen. Ich erwartete einen Trümmerhaufen vorzufinden, aber wieder nix, äußerlich alles unbeschädigt! Beim Aufheben fiel nur sofort eine frei bewegliche Landeklappe auf. Da hatte das Servogetriebe aufgegeben. Ob die Klappe das Flattern angefangen hat oder ich die mal bei zu hoher Geschwindigkeit ausgefahren habe, kann ich jetzt nicht mehr nachvollziehen. Jedenfalls war hier wohl die Ursache für das erratische Verhalten auf den Rollachse.
Waren das genug blöde Momente?
Gruß,
Jan.