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#31 Re: Warbird-Fieber

Verfasst: 08.11.2010 10:58:10
von Alex K.
Mataschke hat geschrieben:Äh ja.... alles klar.

und fliegt? ;-) :roll:
Die IX noch nicht, die wird ja noch gebaut ;) Die VII ist ein hm50 auf hm50t Strak, die fliegt sehr gut ;)

So ein Nurflügler hat's ziemlich in sich, die Auftriebsverteilung ist hier durch Flügelgeometrie, Schränkung (Verwindung) und Profilwahl so gestaltet, dass die Außenflügel keinen oder negativen Auftrieb erzeugen. Bei einem rückgepfeilten Nurflügler wirken dann die Flügelenden stabilisierend, wie ein Höhenleitwerk bei einem "Schwanzflugzeug" (Nurflügel werden auch als "schwanzlose Flugzeuge" bezeichnet). Man kann bei so einem Nuri nicht jedes x-beliebige Profil verwenden, sie sollten "Druckpunktfest", oder anders gesagt "momentenfrei" sein. Sehr wichtig ist auch die Lage des Schwerpunktes, das Verhältnis aus Flügelgeometrie, Neutralpunkt und mittlerer Flügeltiefe ergibt das Stabilitätsmaß.

die Gebrüder Horten haben seit den 1930er Jahren Nurflügler gebaut, wobei Karl Nickel diese später für die Brüder berechnet hat. Die Brüder haben ihre Nurflügler so berechnet, dass die Auftriebsverteilung einer sin^3-Kurve entspricht. Das ist zwar keine ideale Auftriebsverteilung, aber die Nuris fliegen dadurch recht stabil.

Gruß, Alex

#32 Re: Warbird-Fieber

Verfasst: 08.11.2010 11:45:52
von Mataschke
der 2. auf Husis Bild (hinter dem Schwarz Rot Gold) iss meiner ;-)

Und fliegt, aber SP muss stimmen da geb ich dir recht... :-)

#33 Re: Warbird-Fieber

Verfasst: 08.11.2010 16:45:03
von Ladidadi
Mataschke hat geschrieben:Und fliegt, aber SP muss stimmen da geb ich dir recht... :-)

Meiner auch.....



wien Sack Nüsse. :(

#34 Re: Warbird-Fieber

Verfasst: 07.02.2011 11:08:29
von Alex K.
Hi,

falls es euch noch interessiert, meine neue Horten H IX ist gestern zum ersten Mal geflogen. Zwar noch ohne Motor, aber die Flitschenstarts (mit Gummiseil) waren erfloglreich ;) Blöderweise bin ich nur ein Mal um die Kurve nach dem Start herum gekommen, weil sie mit der Flitsche einfach nicht hoch genug kam... und die Äcker um die Wiese waren noch total nass und matschig... dementsprechend hat sie dann auch immer ausgesehen... Nach dem 6. Start ist mir dann die Stabilisierungsfinne am Heck abgebrochen... :? Die Gleitversuche waren aber sehr vielversprechend, nach der Reparatur und Verstärkung der Finne wird auch der Motor eingeschaltet ;)

Gruß, Alex

#35 Re: Warbird-Fieber

Verfasst: 07.02.2011 13:14:30
von EagleClaw
Die Horten IX sieht echt lecker aus (eigentlich beide!), drück dir die Daumen für die Motorflugerprobung. ;)

#36 Re: Warbird-Fieber

Verfasst: 08.02.2011 07:01:08
von Husi
Moin Alex,

ja wir sind noch bei dir. Bitte Berichte uns wenn es weiter geht.
Wieviel wiegt die IX jetzt? Wie hast du die Motoren eingebaut und die Düsenkanäle hergestellt? Wie glatt sind sie innen? Ist doch ein Impeller, oder?

Viele Grüße
Mirko

#37 Re: Warbird-Fieber

Verfasst: 08.02.2011 10:20:14
von Alex K.
Hi,

sie wiegt jetzt 1250g, ich habe 250g Blei in der Nase deponieren müssen, weil ich die Impeller zu weit hinten positioniert habe, also ein klassischer Konstruktionsfehler... :?

Die Düsenkanäle habe ich hergestellt, indem ich die Innenkontur auf Overheadfolie ausgedruckt, ausgeschnitten und zusammen geklebt habe. Dann habe ich aus Depron die Kanäle in einer Vorrichtung verklebt, damit sie auch rund bleiben. Die Impeller sind in zwei CfK-Querspanten verklebt, die ich Wasserstrahlschneiden lassen habe. Im Angehängten Bild sieht man unten einen fertigen Kanal, oben einen noch unvollendeten, im linken Bild die Impeller-Düse gerade in der Vorrichtung trocknend.

Gruß, Alex

#38 Re: Warbird-Fieber

Verfasst: 08.02.2011 10:29:48
von Hike-O
Hut ab, Alex!

Sehr beeindruckend Deine Konstruktion!

#39 Re: Warbird-Fieber

Verfasst: 08.02.2011 10:57:58
von Mataschke
alter du bist Krank ;-)


Wahnsinn :thumbright:

#40 Re: Warbird-Fieber

Verfasst: 08.02.2011 11:42:17
von Sniping-Jack
Alex hat geschrieben:Besonders im Speedflug bei kleinen Modellen und auch schon bei geringeren Geschwindigkeiten bei großen Modellen macht sich das derart bemerkbar, dass sie beim Querruder geben plötzlich in die entgegengesetzte Richtung weggiert und unsteuerbar wird.
Dieses Problem kennen auch alle Seglerpiloten, besonders mit verhältnismäßig kurzen Rümpfen. Der Effekt ist eigentlich klar und zur Behebung hat jeder Sender, der was auf sich hält, die sog. Querruderdifferenzierung, kurz "Diff" im Programm.

Der Hintergrund:
Jedes Ruder, das ausschlägt, verursacht Widerstand. ABER: da das Ruder ja meist an einer _profilierten_ Fläche hängt, macht es einen erheblichen Unsterschied, ob man nach oben oder unten ausschlägt. Nach unten ausschlagen vergrößert den Auftrieb, aber auch den Widerstand. Nach oben ausschlagen verkleinert den Auftrieb, aber auch den Widerstand. Erst ab einem bestimmten Maß steigt der Widerstand wieder an.
Als Folge werden wir dann ebendies beobachten. Die kurvenäussere Fläche hebt sich zwar, so wie sich die kurveninnere senkt. Aber gleichzeitig eilt die kurveninnere Fläche nun voraus, weil jetzt dort ein deutlich kleinerer Widerstand vorherrscht als aussen. Resultat, das Flugzeug giert. Und je größer das Seitenleitwerk und je größer dessen Hebelarm zum SP, desto weniger wird man den Giereffekt bemerken. Aber man tut es. Immer. Aus diesem Grund haben auch so gut wie alle Flieger ein Seitenleitwerk. Das dient nicht dazu, eine Kurve zu fliegen, sondern es soll diesem Giereffekt entgegenwirken und die Nase stets sauber in der Kurve halten. Eigentlich genau wie beim Heli. ;)

Nun die Lösung: Man lenkt das kurveninnere QR deutlich stärker nach oben, so dass es im Verhältnis auch mehr Widerstand produziert als das kurvenäussere. Im Extremfall (und ein Nuri kann durchaus so einer sein) wird NUR das kurveninnere Ruder hochgestellt, während man das andere gar nicht nach unten bewegt oder sogar ebenfalls nach oben - gerade soweit, dass der Widerstand aussen am geringsten ist. Das wäre dann "Diff=110%", was sich allerdings bei keiner Funke, die ich kenne, einstellen ließe. 100% sind afaik das Maximum und in aller Regel reicht das auch.
Diese Diff-Funktion hat dann in aller Regel noch eine Begleitfunktion, um die Differenzierung aufheben zu können, sobald die Ruder als Landeklappen benutzt werden sollten.

Sollte man keine solche QR-Differenzierung in der Funke haben (bei einer auf Helis spezialisierten Funke ist das so), kann man das auch mechanisch erledigen - zumindest in gewissem Umfang:
Man verdreht die Servohörner in Flugrichtung etwas, so dass nun das Aufstellen der Klappe deutlich mehr Weg zur Verfügung hat als das Absenken. Wenn die Ruder auf der Oberseite angelenkt werden, wie bei dem Horten, dann müssen die Servohörner nach hinten verdreht werden.
Sollte das nicht reichen, kann man auch am Ruderhorn noch "differenzieren". Das Prinzip ist dasselbe. Man verschiebt den Anlenkpunkt derart, dass das Hochstellen mehr Weg macht als das Absenken. In der Regel heißt das, dass der Anlenkpunkt _zum_ Servo wandert, bei obenliegender Anlenkung vom Servo _weg_.

Das reaslisieren eines 4-Klappenflügels verbessert die Situation natürlich noch weiter, da man nun die Höhe aus der Gleichung nehmen kann und sich nur auf's QR konzentrieren kann. Aber im Grunde stört es auch beim 2-Klappenflügel nicht, wenn man zum QR noch die Höhe zieht. Im Gegenteil, es gleicht sogar das unerwünschte Absenken aus, falls man keine elektronische Differenzierung mit 100% haben sollte. Hat man die, ist man eh fein raus. :)

Hoffe, das hilft dir weiter. Und falls du das alles eh schon wusstest, ignore it. :)

#41 Re: Warbird-Fieber

Verfasst: 08.02.2011 13:02:46
von Alex K.
Mataschke hat geschrieben:alter du bist Krank ;-)
Danke für das Kompliment, deswegen bin ich ja auch hier angemeldet um an der gemeinsamen Therapie teilzunehmen ;)
Hoffe, das hilft dir weiter. Und falls du das alles eh schon wusstest, ignore it. :)
Ja, das wusste ich, das ist das größte Problem bei Horten-Nurflüglern. Du hast das aber ganz toll erklärt, das zu ignorieren wäre eine Schande ;)

Das Problem bei einm 2-Klappen-Nuri ist aber, dass Höhe und Querruder mit den selben Klappen gesteuert werden. D.h. ein differenziertes Querruder ist wie Quer- und Höhenruder miteinander gemischt... Wenn man die Querruder differenziert, hat man quasi Höhe mit einprogrammiert, das man in der Kurve durch einen zusätzlichen Höhenruderausschlag wieder ausgleicht und dann genau die selben Klappenausschläge hat wie ohne Differenzierung...

Es gibt aber Möglichkeiten, das negative Wendemoment bei einem Horten-Nuri zu kompensieren, zum einen durch die Anordnung, Größe und Form der Klappen oder anderen Hilfsmaßnahmen wie Frise-Nasen, man kann aber auch - so wie ich das hier gemacht habe - durch unterschiedliche Anstellung bei 4 Klappen die Widerstände so einstellen, dass sie sich in Bezug auf das Gieren die Momente aufheben. Das habe ich mit XFLR5 so gerechnet, und bei den ersten Gleitversuchen hat's auch ganz gut funktioniert ;)

Gruß, Alex

#42 Re: Warbird-Fieber

Verfasst: 08.02.2011 15:07:03
von Sniping-Jack
Du hast recht, als "Schwanzloser" (wer jetzt an was schmuddliges denkt, ist selber schuld :mrgreen:) fehlt ja das Leitwerk,
weswegen das so nicht klappen kann. Vergass ich leider, weswegen meine Lösungen natürlich Unsinn sind. :oops:
Denke deswegen, dass eine geschickte 4-Klappen-Mischung noch die einfachste Lösung sein dürfte.

Im Grunde haben sich die Nuris ja selbst überlebt, seit die modernen Profile derart leistungsstark geworden sind.
Selbst Vögel haben einen Schwanz und sind deshalb auch keine reinen "Nuris" - auch wenn der Hebelarm extrem kurz ist.
Aber die Herausforderungen und das gewisse Etwas, das den Nuris anhaftet, macht ihn eben immer wieder zu etwas besonderem. :)

Nachtrag zum Topic: Ich warte ja auch schon sehnsüchtig auf Flugwetter, damit ich mein gelbes FMS-Pony endlich ausprobieren kann. :D

#43 Re: Warbird-Fieber

Verfasst: 14.03.2012 11:54:50
von Sundog
@alex
wie ist es denn weiter gegegangen :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

#44 Re: Warbird-Fieber

Verfasst: 14.03.2012 12:04:53
von Alex K.
Hi,

hab ziemlich viel rumexperimentiert letztes Jahr, hatte einige Außenlandungen auf einer Pferdekoppel (da fliege ich mit der Horten nie wieder :evil: ) und eine etwas größere Reparatur deswegen... nachdem ich den Schwerpunkt immer weiter zurück genommen habe fliegt sie jetzt richtig gut... die Impeller ziehen tatsächlich bis zu 60A, und da es irgendwie richtig viel Spaß macht das Ding vollgas rumzulassen, hab ich jetzt mit nem 2500er 40C 3s Leolipo 3,5 Minuten Flugzeit... :roll:

Gruß, Alex

#45 Re: Warbird-Fieber

Verfasst: 14.03.2012 12:27:36
von Husi
Moin Alex,

ist der Dritte im Bunde auch von dir?

Zum Thema neg. Wendemoment etc.
Mir wurde gesagt, das man mindestens den wirksamen Schwerpunkt der Quer-Ruder noch in dem Bereich des neg. induzierten Widerstandes haben soll. Dann würde man auch mit zwei Klappen auskommen. Das machen alle neureren Nuris vom *edit* Alfons *edit* Gabsch und die fliegen ohne irgendwelche Mucken.

Viele Grüße
Mirko