Kann auch nicht, wirklich glänzen können die nur mit bleihaltigem Lot. Sonst sehen die immer mehr oder weniger matt aus, je nach Legierung. Es gibt sehr gute LF-Lote mit höherem Silberanteil, die werden sehr schön, aber das Lot kostet auch richtig Kohle. LF ist ja auch im privaten Bereich nicht verboten, ich denke wenn man auf ausreichende Lüftung am Arbeitsplatz achtet und das man seinen Riechkolben nicht direkt in die Dämpfe hält, sollte das gesundheitliche Risiko überschaubar bleiben. Im Industriellen Bereich ist LF ja aus Gründen des Arbeitsschutzes eingeführt worden, wenn man da den ganzen Tag bleihaltige Dämpfe inhalieren mußte war das sicher ein hohes gesundheitliches Risiko.

adrock hat geschrieben:Lötet ihr eigentlich freiwillig bleifrei?

Ausser bei Reparaturen bei denen ich erkennen kann, dass original verbleit gelötet wurde, eigentlich ja. Es ist ja auch kein Hexenwerk. Je nach Lot 15°- 20° mehr Temperatur und das fluppt.
Aber ich gestehe, dass ich mich erst an die Optik gewöhnen musste. Ich löte unverbleit meist mit SN-3,5AG-0,7 Cu. Da sieht es dann ganz anständig aus.

Bleifrei hat für mich nur einen einzigen wirklichen Haken. Die Spitzen werden deutlich stärker angegriffen. Daher versuche ich so kühl, wie möglich ran zu gehen. Meist um 340 - 350° Drüber versuche ich zu vermeiden.
Sobald man regelmäßig an die 400° ran geht, kann man zusehen, wie schnell die Spitzen abbauen. Bei verbleitem Lot gehen 400° zwar auch auf die Spitzen, aber bei weitem nicht so stark.


Harald

adrock hat geschrieben:Lötet ihr eigentlich freiwillig bleifrei?

hab das zeug dafür da und wenn es sein muss ja, aber freiwilig - nein

adrock hat geschrieben:Lötet ihr eigentlich freiwillig bleifrei?

Nein, ich verwende das gute Fluitin Sn60Pb38Cu2, nicht ohne Grund wird in der Luft- & Raumfahrt weiterhin das bleihaltige verwendet.

Gibt es Probleme wenn man eine Bleifreie Lötstelle mit verbleitem Lot nachlötet und auch umgekehrt?

Schöne Weihnachten wünsche ich allen!

Mir sind da keine Probleme bekannt, ich würde aber zur Sicherheit das alte Lot mittels Sauglitze oder Saugpumpe entfernen weil man meist ja nicht weiß, wie lange das alte Lot beim aufbringen erhitzt wurde und ob es gewissermaßen "verkocht" wurde (bei Lötstellen auf Platinen). Bei Steckern erübrigt sich das i.d.R.

Danke für die schnelle Antwort!
Ja es ging allgemein um Lötstellen die aus irgendwelchen Gründen getrennt werden mussten um sie dann zu erneuern, wobei meist dann eine Seite noch ohne Lot ist.
Z.B. neues Kabel an eine Platine löten. Bleifrei besitze ich nicht und ich habe auch nur eine Uralte Weller Lötstation ohne Reglung, wofür es aber immer noch Ersatzspitzen gibt.

Crizz hat geschrieben:Mir sind da keine Probleme bekannt,

Mir auch nicht. Entlötlitze ist sicher ein guter Rat.
Es klappt aber in der Regel auch, wenn man ein verbleites Lot mit hohem Flussmittelanteil nutzt. Kommt auf den Einzelfall an. So fette Brocken Lot machen ja gerne mal Brücken an Stellen, wo keine Brücken sein sollen.


Harald

yep, und altes Lot das evtl. seinerzeit zu lange erhitzt war, ist meist spröde. Könnte man auch als "ausgeglüht" bezeichnen. Da könnte ich mir vorstellen das es keine saubere Verbindung gibt, wenn man da nur neu erhitzt und frisches Lot hinzugibt. Von daher gehe ich da auf Nr.Sicher und schau, das das alte Lot erstmal runterkommt. Es muß zwar nicht gleich zwangsläufig zu Problemen kommen, aber ich denke mal die Wahrscheinlichkeit steigt unnötig an.

Ich sauge meist mit der Pumpe ab, Entlötlitze habe ich zwar aber noch nie mit gearbeitet.
Aber gut zu wissen das nach säubern nichts passieren kann und man auch die vorverzinnten Kabel so anlöten kann.

hab anfang des jahres die ersa icon pico geholt. dazu die kleinste bleistift spitze und ne richtig fette.
das ding macht echt laune und mit der dicken lötspitze hat die auch genug dampf für die sternpunkte in den motoren. 3x knapp 2,5mm² verdrillt werden da verlötet und das funktioniert echt super.

ein kleinen haken hat die icon pico, zum lötspitzenwechsel muß die spitze aus der halterung raus. das war mir auf dauer zu nervig und ich hab für 5€ pro spitze die halterung nachgekauft. jetzt geht´s ruckzuck.

Ich nutze für Dicke Kabel mit 4mm oder 6mm Goldies einen Lötkolben von Weller 60W oder einen mit 70W mehr ist nicht nötig. Meine Wellerlötstation nutze ich für feinere Aufgaben.

Lötzinn 1mm L-Sn60PbAg Typ C2 F-SW 32 3,5 ELSOLD Metallwerk Goslar Röhrenlot (ich arbeite grundsätzlich mit Absauganlage incl. Filter

torro hat geschrieben:...die ersa icon pico geholt. dazu die kleinste bleistift spitze und ne richtig fette.
das ding macht echt laune und mit der dicken lötspitze hat die auch genug dampf für die sternpunkte in den motoren. 3x knapp 2,5mm² verdrillt werden da verlötet und das funktioniert echt super.

Hast Du mit der pico auch schon 6 mm^2 Lipo-Litzen verlötet? Ist vlt. ein Unterschied ob massive Drähte oder feinfaserige Litzen verarbeitet werden. Letztere ziehen sich durch Kapillarwirkung immer mehr Lot rein, bis (ist jetzt meine Befürchtung) die Lötstelle ggf. erkaltet obwohl die Kolbenspitze noch aufliegt.

ja. absolut kein problem. 3 mal 1,7mm draht saugen definitiv mehr hitze.

Hi und ein gesundes neues Jahr und allzeit happy landing!

Nachdem ich gestern mit meinen Billig-Baumarkt-Lötkolben an den Rand der Verzweiflung kam, möchte ich einen guten Vorsatz des neuen Jahres gleich mal umsetzen. Der heißt, nur noch qualitativ hochwertige Sachen einsetzen auch wenn sie nicht täglich gebraucht werden.

Glücklicherweise fand ich gleich den Thread der natürlich wie die Faust aufs Auge passt. Nun die Frage welche der beiden ERSA Stationen ist die geeignetere für Modellbauzwecke.
Die ERSA Lötstation i-Con pico oder die ERSA Lötstation RDS 80?

Eine werde ich mir bestellen. Derzeit ist die Pico mein Favorit. Ausschlaggebend ist die Größe.
Was meint Ihr?

VG
Jens