Preisfrage 1 : Du legst eine Gleichspannung an eine Spule an. Welche Spannung misst du an der Spule ? (Spannung, Vorzeichen )
Preisfrage 2 : du schaltest die Versorgungsspannung ab - welche Spannung misst du ? (Betrag, Vorzeichen )
Kondensatorverhalten, Induktivitätsverhalten, Phasenverschiebung ..... Sowohl C wie auch L sind Energiespeicher und geben die Energie ab wenn sie nicht belastet sind aber eine Last anliegt. Unterschied : bei einem Kondensator fließt ein Strom und die Spannung bricht ein, wenn sie angelegt wird. Bei der Spule wirkt durch das elektrische Feld eine Spannung der angelegten Spannung entgegen, der Strom ist geringer. Das ganze kehrt sich mit der Entladung um. Das ganze wird umso interessanter, wenn eine PWM-Asnteuerung vorliegt und der Gleichspannungsbereich faktisch verlassen wird und mit einer gepulsten Versorgung gearbeitet wird. Die ist zwar nicht am Akku de fakto vorhanden, aber die Schaltstufen werden ja nicht linear sondern bei Digitalservos z.b. mit 333 Hz oder 400 Hz angesteuert und schalten mit diesen Frequenzen den Stellmotor. Dieser wird bei 400 Hz dann 400 mal pro Sekunde belastet und entlastet - pro Servo, und zu unterschiedlichen Zeiten, da die Signale nicht phasengleich laufen. Egal, gehen wir von 400 Hz und Phasengleichheit aus, dann heißt das 400 mal pro Sekunde wird bei einem Stellvorgang die die Versorgung impulsweise belastet und entlastet - und der Antriebsmotor des Servos baut ein elektrisches Feld 400 x auf und ab, und 400 x geht eine Induktionsspannung in das System zurück. Und nun fangen wir an, das ganze dann mal im Bereich von 2,5 ms zu betrachten, was da wann passiert.
Um es abzukürzen : da liegt die Crux, und da kann man sich das Lade-Entladeverhalten von L und C zu Nutzen machen, um die vom Hersteller versäumte Kompensation im Servo durch einen externen Kondensator abzufangen. In dem Moment wo die Induktivität nicht gespeist wird ( kein Verbraucher ist ) und das elektrische Feld durch Belastung zusammenbricht "kehrt sich die Phase" um und damit das Vorzeichen der Spannung, die zurückgespeist wird. Deshalb auch Freilaufdioden in Relaissteuerung, die verhindern das durch zu hohe Induktionsspannungen im Abschaltmoemnt der Treiber zerstört wird, denn die haben auch nur begrenzte zulässige Spannungen im Reversiblen Betrieb, sonst wäre das hinfällig und man könnte sich Freilaufdioden schenken
Und das kompensiert in solchen Fällen bei den RC-Anlagen auch ein entsprechender Kondensator wirkungsvoll, weil hier der Effekt des frequenzabhängigen Widerstandes zum tragen kommt und speziell Low-ESR / Ultra Low-ESR gefragt sind, die ein geringer Equivalent aufweisen um solche Effekte wie eine frequenzspezifische Diode abzuleiten udn zeitgleich durch die Eigenschaft als Energiespeicher dem entgegenzuwirken.
Jetzt komtm dann die Frage, warum Ultra-Low-ESR bei 400 HZ Servos von Interesse sein soll - schließlich ist der ESR ja ein Wert der erst ab oberhalb 10 kHz wirklich von Interesse ist. Und da komme ich dann auf die oberen Zeilen zurück : wir haben im Heli nicht nur ein Servo, sondern mehrere - und die werden ncith zu 100% zeitgleich gesteuert, sondern mit einem gewissen(wenn auch geringen ) Versatz. In Summe macht das bis zu einer 3er Potenz dann aus, je nachdem ob 1, 2,3,4 Servos angesteuert werden und in welchen Abständen. Und beim 3d-Heli wird mitunter viel gerührt, so das eine entsprechend hohe Frequenz an Störung auf dem System liegt. Es ist noch kein Heli mit HV - Servos beim einschweben abgestürzt weil das BEC die Rückströme nicht verkraftet hätte....
So, ich hab mal versucht das ein wenig plastisch zu beschreiben - dafür nicth in jedem Punkt physikalisch zu 100 % korrekt. Ich wollte das bewußt nicht zu einem Physikkurs werden lassen, sondern versuchen es verständlich darzustellen - diejenigen die mit Physik und E-Technik tiefer bewandert sind mögen es mir deshalb bitte nachsehen das ich da "ein wenig" vereinfacht habe.