Moin moin,
nach längerer Zeit möchte ich das Thema nochmal hervorkramen: Habe mir die ganze Thematik einer Hobby-Käsefräse doch viel zu einfach vorgestellt. Also so'n Ding kaufen und los geht's - ist nicht !
Nachdem ich nun ein halbes Jahr meiner Freizeit in den Umbau bzw. Modifikation/Erweiterung der Käsefräse incl. der Steuerung gesteckt habe und mittlerweile auch die richtigen Fräswerkzeuge vorliegen habe, kann ich mit dem Teil nun halbwegs vernünfig arbeiten. Eine richtige Werkzeugmaschine wird die Käsefräse nie werden, aber mit dem nötigen Wissen und Fingerspitzengefühl kann man doch einige nette Dinge in Kunststoff (Plexi/POM) oder Alu (AlMg4.5Mn) fertigen. Weiter unten jeweils ein Beispiel in Plexi und Alu.
Dann muss man den ganzen minderwertigen Plunder wieder los werden: eiernde Spindeln, minderwertige Überwurfmuttern und diese ganzen Schrott-Spannzangen, die sich am Markt tummeln - um sich anschliessend was gescheites zuzulegen. Dann muss man ermitteln, welches Werkzeug an der Maschine gute Ergebnisse liefert. Viel probieren ist angesagt: Werkstoffe, Werkzeuge, Drehzahlen, Vorschübe, Zustellung, Kühlung/Schmierung usw.
Hier erst mal ein
Video vom Rundlauf meiner Werkzeuge (meist unter 0.01 mm) an einer biederen Kress. Dazu muss man besonderes Glück haben und eine Maschine erwischen, bei der der Konus rundläuft. Dann noch Spannzangen und Überwurfmutter eines Fremdherstellers verwenden.
Dann zwei Bilder von einem Handrad in Plexiglas:
Hier das
Video vom Entgraten des Handrads.
Dann noch drei Bilder vom Planfräsen (Schlichten) und anschliessenden Entgraten eines Alublocks:
Hier das
Video vom Planfräsen des Alublocks und hier das
Video vom Entgraten des selben.
Wer mit einer CNC-Maschine liebäugelt und nicht nur Material zerraspeln will, sollte wissen, dass eine Menge Arbeit auf ihn zukommt - will man am Ende was vernünftiges herstellen können. Und die Kosten der nackten Fräse sollte man eher als Eintrittsgeld betrachten ...
Gruss Gustav