nachdem ich in den 600ESP die Servos eingebaut hatte, die Gestänge abgelängt und eingeklipst, die Winkelungen geprüft und einen Probelauf mit der nackten Taumelscheibe gemacht hatte, stellte ich fest: Die TS läuft nicht 100%ig gerade von ganz unten bis ganz oben. Ausgerechnet zwischen -10% und +30% Knüppelweg (dem vermutlich meistgenutzten Bereich bei Nicht-3D-Fliegern) machte die TS leichte "Schlenker". So kam bei ca. +5% ein leichtes Rollmoment dazu, was sich nach oben hin wieder gab. Unterhalb der Knüppelmitte war auch ein ganz leichtes Wegkippen der TS bemerkbar. Das habe ich aber nur durch eine TS-Einstellhilfe bemerkt, die von oben auf die Rotorwelle aufgeschoben und dann auf den drei Anlenkhebeln aufsitzt. Wenn die TS nach oben und unten bewegt wird, kann man evtl. leichte "Abhebetendenzen" der Einstellhilfe feststellen. Ich war mir sicher, alles genaustens eingestellt zu haben. Wenn es in der Knüppelmitte passt, aber darüber und darunter leicht abweicht, muß was an der Symmetrie der gesamten Anlekung nicht stimmen. Aber was??
Angefangen habe ich bei der kompletten Prüfung der 90°-Winkel bei Servoscheibe, Gestänge und Umlenkhebel, was keine Auffälligkeiten gezeigt hatte. Dann kam mir die Idee, daß es evtl. an leichten Abweichungen beim Nullpunkt und den Endpositionen der Servos liegen könnte. Klar: Wenn jedes Servo über den gesamten Weg einen minimal anderen Ausschlag fährt, muß das Auswirkungen auf die TS haben.
Leider ist die Prüfung per Augenmaß bei den relativ kurzen Achsenlängen nicht genau und die beiden gegenüberliegenden Servos hat man sowieso nicht gleichzeitig im Blick. Die Servojustage außerhalb des Rumpfes zu machen ist nicht immer erfolgreich, weil sich bei Einbau in das Chassis wieder andere Verhältnisse ergeben können.
Das brachte mich auf folgende Lösung:
Ich habe 4 ca. 15 cm lange Stücke 2mm Stahldraht abgelängt und mit doppelseitigem Teppichklebeband (dem dünnen aus dem Baumarkt) genau mittig auf die Muttern der Scheiben der beiden vorderen Servos aufgesetzt. Dann bei den Umlenkhebeln die Befestigungsschraube raus und auf die Kugelköpfe ebenfalls je eine Stange drauf.
Das sieht jetzt wie Antennen aus, über die man eine Verlängerung der Achsen bekommt und auch mit bloßem Auge Unterschiede durch Anpeilen gut erkennt:
Erst jetzt sah ich, daß die Neutrallage der beiden Servos leicht unterschiedlich war. Das wurde mit zwei Klick im Subtrim korrigiert, die Antennen stehen jetzt genau deckungsgleich voreinander. Auch bei den Endausschlägen unten und oben lief ein Servo einen Tick weiter als das andere. Durch Einstellen des Servoweges im Sender wurden die beiden Servos in Gleichtakt gebracht.
Jetzt läuft die TS sauber von unten bis oben ohne "Wellenbewegung".
Das Nickservo mußte gottseidank nicht verändert werden, das kann mit der Stangenmethode nämlich nicht so gut eingestellt werden. Da es sich aber nur um ein Servo handelt, ist das Justieren leichter als das der beiden Rollservos. Evtl. hat ja jemand anderes eine Idee?
Gruß,
robinhood